Arctic Fusion 550RF & Corsair CX500 im Test: 500 Watt ab 37 Euro
13/13Fazit
Unser Ausflug zu den sehr preiswerten Netzteilen der 500-Watt-Klasse endet mit durchwachsenen Ergebnissen.
Arctics Fusion 550RF hat deutliche Schwächen: Bedingt durch das angegraute Schaltungsdesign auf Basis des Seasonic S12 ist die verfügbare Leistung auf der +12-Volt-Schiene gering. Verstärkt wird dieses Problem durch die nicht dokumentierte Zuweisung der Kabel zu den +12-Volt-Leitungen sowie die Belastung einer Rail mit allen vier Grafikkartenanschlüssen. Da Arctic auf einen Überstromschutz verzichtet, wäre ein Single-Rail-Design bei diesem Netzteil ohne nennenswerten Nachteil, würde aber den Betrieb mit modernen, stromfressenden Grafikkarten mit sparsamen CPUs stark vereinfachen. An der Chroma-Teststation zeigt sich, dass das Fusion deutliche Probleme mit extremen, 12-Volt-lastigen Crossloads hat – unser Testszenario wird mit zügigem Abschalten quittiert. Schnelle Lastwechsel wie die unserer Testsysteme zur Lautstärkebestimmung sorgen zudem für störendes Spulenfiepen.
Wer mit den kurzen Kabeln leben kann und über einen sehr kleinen Geldbeutel verfügt, kann trotzdem einen zweiten Blick auf dieses Netzteil werfen. Das Fusion verfügt über grundlegende Schutzschaltungen, liefert die versprochene Leistung, arbeitet halbwegs effizient und bis in den mittleren Lastbereich sogar angenehm leise. Der große Pluspunkt dieses Netzteils ist der Preis – für um die 37 Euro gibt es in der Regel kaum Produkte, denen man einen Rechner anvertrauen möchte. Das Fusion 550RF liegt auf einem Preisniveau, bei dem klassische „China-Böller“ weit verbreitet sind – noch günstiger gibt es in unseren Augen wirklich nur noch Elektroschrott. Schlussendlich können wir das Fusion daher trotz seiner deutlichen Schwächen empfehlen, wenn das Budget derart begrenzt. Eine mögliche Alternative wäre – „aus der Ferne“ – lediglich das Thermaltake Germany Series Hamburg – leider liegt uns zu diesem Gerät derzeit noch kein aussagekräftiger Testbericht vor.
Das Kühlkonzept mit dem einzelnen, entkoppelten 80-mm-Lüfter würden wir übrigens gerne wiedersehen – bevorzugt in einem Mittelklasse-Spannungswandler der 400-Watt-Klasse. Durch die größeren Kühlkörper aufgrund der möglichen Bauhöhe sowie dem besseren Luftstrom und dem geringeren Preis hochwertiger 80-mm-Lüfter sind preiswerte, leise Netzteile möglich.
Corsairs CX500 ist mit knapp 50 Euro ein Stück teurer, liefert dafür aber auch das rundere Gesamtpaket. Die Spannungsregulation ist ordentlich, kann aber wie bei vielen Gruppen-regulierten Spannungswandlern nicht mit der unabhängig regulierter Netzteile mithalten. Auch bei den sonstigen Messwerten gibt sich Corsair keine Blöße und liefert solide bis gute Werte ab.
Dass unser Fazit im Vergleich zum kleinen Bruder CX430 etwas verhaltener ausfällt, liegt hauptsächlich am Preis. Während das schwächere Modell durch seinen niedrigen Preis punkten kann, liefert das CX500 lediglich eine höhere Dauerleistung bei erhöhter Lautstärke. Mit FSP Raider, be quiet! S7, LC-Power Pro-Line und XFX Core ist der Preisbereich um 50 Euro in dieser Leistungsklasse bereits gut besetzt. Ob das CX500 daher die richtige Wahl für den eigenen Rechner ist, kommt auf die eigenen Präferenzen an. Kurz: Solides Produkt, aber nicht aus der Masse herausragend.
Übrigens: Die Variante mit Kabelmanagement Corsair CX Series Modular CX500M verwendet sehr ähnliche Technik, kostet mit knapp 53 Euro derzeit nur unwesentlich mehr.
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