Func MS-3 Spielermaus im Test: Tradition verpflichtet

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Martin Eckardt
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Func Surface 1030-L

Zur Digitalisierung ihrer Realbewegung wird die relative Positionsänderung der Maus bezüglich ihrer Unterlage erfasst, indem der Untergrund mit Hilfe der Lasersensorik wie mit einer Fotokamera etappenweise abgescannt wird. Damit eine Maus ihr Potential auch adäquat umsetzen kann, bedarf es neben der fehlerfreien Erfassung und Berechnung also auch einer entsprechend gut auf das optische System abgestimmten Mausunterlage.

Hierfür geeignete Mauspads gibt es in den verschiedensten Größen, Material- und Qualitätsausführungen zu sehr unterschiedlichen Preisen am Markt. Das neu aufgelegte Func Surface 1030 zählt in der Größe „L“ zum Preis von knapp 30 Euro respektive in der „XL“-Version für etwa 35 Euro ohne Zweifel zur Oberschicht der Mauspad-Gesellschaft.

Rückseite der Mauspad-Halterung mit zahlreichen Gummistoppern
Rückseite der Mauspad-Halterung mit zahlreichen Gummistoppern
Als Wendepad wird die eigentliche Oberfläche in einem passenden Rahmen gehalten
Als Wendepad wird die eigentliche Oberfläche in einem passenden Rahmen gehalten
Wirkungsvolle Gummi-Füße halten das Pad sicher an seiner Position
Wirkungsvolle Gummi-Füße halten das Pad sicher an seiner Position

Für den genannten Preis wartet das Func Surface 1030 L/XL mit gleich zwei Besonderheiten auf. Zunächst besteht es aus zwei separaten Einzelteilen – einer Kunststofffassung zur Fixierung des Pads auf dem Schreibtisch sowie der eigentlichen Hartplastik-Unterlage, welche in diese Fassung passgenau eingelegt wird. Erstere besitzt an ihrer Unterseite insgesamt neun großflächige Gummistopper, die eine ausgesprochen effektive Haftung auf glatten Schreibtischunterlagen (Holz, Glas) generieren. Die etwa 4,6 Millimeter hohe Kante ist ergonomisch abgeflacht und sauber entgratet, sodass auch ohne Handballenablage kein unangenehmes Auflagegefühl resultiert. Die Höhe empfinden wir auch bei entsprechend mehrstündiger Nutzung noch als weitgehend unauffällig und kaum störend. Viel höher dürfte das Pad jedoch nicht sein.

Clou des Func-Surface und verantwortlich für die Bezeichnung 1030 ist jedoch die relativ harte, elastische Pad-Einlage, welche beidseitig mit beständigen Polycarbonat-Strukturen verschiedener Feinheit überzogen ist. Die raue Seite besitzt dabei eine mittlere Rauheit (mittlerer Abstand zwischen Tal und Spitze der Struktur) von 30 µm, die feine Seite von entsprechend 10 µm. Der Anwender kann damit die für seine Ansprüche passende Struktur auswählen oder bei Bedarf einfach wechseln.

Das neue Func Surface 1030 – in zwei verschiedenen Größen erhältlich
Das neue Func Surface 1030 – in zwei verschiedenen Größen erhältlich

Die eigentliche Pad-Einlage besitzt eine Höhe von knapp zwei Millimetern. Die Grundfläche des 1030 L ohne Berücksichtigung der leichten Rundung beträgt 33 × 26 cm, jene der XL-Ausführung 36 × 28 cm. Die Qualität des Gebotenen ist dem Preis entsprechend sehr gut, wenngleich die Einlage an den Rändern teilweise minimal überstehen kann, da das geschichtete Hartplastik nicht absolut steif ist und somit unter Umständen nicht exakt plan aufliegt.

Aus dem dünnen Spalt zwischen Halterahmen und Padeinlage resultiert zwangsweise ein potentieller Schmutzfang. Die Kunststoffe des Func-Mauspads sind jedoch ohne Probleme mit warmen Wasser zu reinigen.

Nahaufnahme der harten Kunststoffoberfläche
Nahaufnahme der harten Kunststoffoberfläche
Links: Feine Oberfläche, rechts: Raue Oberfläche
Links: Feine Oberfläche, rechts: Raue Oberfläche
Seitliche Ansicht der Pad-Schichten
Seitliche Ansicht der Pad-Schichten

Im Praxiseinsatz überzeugt das Surface 1030 zunächst aufgrund seiner interessant weichen, warmen Haptik. Die Gleiteigenschaften in Verbindung mit schnellen Spielermäusen (Teflon-Glides) sind auf beiden Seiten ordentlich, durch das minimal federnde Trägermaterial jedoch nicht herausragend gut. Naturgemäß bedarf es zunächst auch einer kurzen Einarbeitungsphase, bis sich die Gleitfüße der Maus auf die Unterlage abgestimmt haben.

Hinsichtlich der Trackingeigenschaften können wir beispielhaft sowohl in Verbindung mit den aktuellen optischen Sensoren von Avago (ADNS 3090, Zowie AM) als auch mit den aktuellen Laser-Sensoren des Herstellers (ADNS 9500, ADNS 9800) von ausgezeichneten Ergebnissen berichten. Unerwartete Probleme beobachten wir jedoch mit der Philips Twin-Eye-Laser-Sensorik, welche unter anderem in vielen Razer-Mäusen (beispielsweise Naga oder Imperator) Verwendung findet. Speziell beim Wiederaufsetzen der Maus auf das Pad kommt es dabei zu störenden Aussetzern, die eine produktive Nutzung vereiteln. Besitzer von Twin-Eye-Mäusen sollten also vornehmlich alternative Mauspads wählen oder die Kombination vorher kritisch überprüfen.