AMD liefert ersten SoC in Form der „Kabini“-APU aus
Die jüngsten Quartalszahlen haben erneut verdeutlicht in welch schwieriger wirtschaftlichen Lage sich der Chipentwickler AMD derzeit befindet, obgleich die Verluste gegenüber dem vorherigen Quartal geringer ausfielen. Große Hoffnung setzt AMD in den ersten eigenen SoC „Kabini“, der vor allem für Mobilcomputer bestimmt ist.
Zu den aus Sicht des Unternehmens erfreulicheren Meldungen im Rahmen der gestrigen Quartalskonferenz gehörte ohne Zweifel die Verkündung der Auslieferung in hohen Stückzahlen von „Kabini“, dem ersten SoC von AMD mit vier „Jaguar“-Kernen und integrierter GCN-Grafikeinheit vereint auf einem in 28 nm gefertigten Die. AMD-CEO Rory Read erklärte: „Wir haben mit der umfangreichen Auslieferung von Kabini im ersten Quartal begonnen und besitzen ein starkes Portfolio an Design Wins mit hohem Volumen auf Basis seiner [Kabinis] beachtlichen Leistung und Verbesserungen im Bereich der Akkulaufzeit“. Ein sogenannter „Design Win“ steht dabei in der Regel für ein Gerätemodell eines Partners in welchem die eigene Hardware zum Einsatz kommt.
„Kabini“ und „Temash“, die auf identischer Architektur basierende Ultra-Low-Voltage-Variante von „Kabini“, stellen zusammen mit den bereits eingeführten „Richland“-APUs in diesem Jahr die Basis für „die breiteste Auswahl an mobilen Prozessoren in der Geschichte von AMD“, so Read. Die TDP-Bandbreite soll sich dabei zwischen „unter 4 Watt bis 35 Watt“ bewegen. Die sparsamsten Ableger sind dabei die für Tablets bestimmten „Temash“-SoCs, während schnellere „Kabini“ in sogenannten Ultrathin-Notebooks zum Einsatz kommen sollen und „Richland“ wiederum für Mainstream-Notebooks konzipiert ist.
Bei „Temash“ setzt AMD insbesondere auf Hybrid-Tablets (Convertibles) mit Tastatur-Dock und Windows 8 sowie einer dynamischen Leistungsanpassung namens „Turbo Dock“, die der Konzern anhand von Referenzdesigns bereits mehrmals demonstriert hatte.
Mit ersten Endprodukten auf Basis der ersten AMD-SoCs wird allerdings nicht vor dem zweiten Halbjahr 2013 gerechnet. Angekündigt wurde zumindest offiziell bisher noch kein Tablet mit „Temash“ oder Notebook mit „Kabini“. Die von Read in Aussicht gestellten zahlreichen Geräte dürften aber in den kommenden Monaten allmählich auf sich aufmerksam machen. AMD erhofft sich durch diesen „Angriff“ auf das boomende Mobilgeschäft höhere Marktanteile und Einnahmen.
Ebenfalls im zweiten Halbjahr (eventuell zur „Jahresmitte“) soll mit „Kyoto“ ein „Kabini“-Ableger für Server verfügbar sein.