AMD Radeon HD 7990 im Test: Mit Dual-GPU Angriff auf Nvidia
6/15Mikroruckler
Das Thema der Frametimes spielt derzeit eine große Rolle. In mehrfacher Hinsicht, sowohl bei einer als auch bei mehreren GPUs. Ein Kapitel ist dabei das Tools FRAPS, mit dem wir die Frametimes messen. Denn dieses hat das Problem, dass viele Eingriffe, die durch den Treiber vorgenommen werden, gar nicht erst erfasst werden können, da FRAPS die Messung vor diesen durchführt.
Als Alternative ist derzeit Nvidias FCAT-Tool zu nennen, was jedoch auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Zum Beispiel, dass dafür extrem teures Zubehör im Werte von weit mehr als tausend Euro notwendig sind und ebenso die Auswertung sehr komplex ist. Derzeit verzichten wir absichtlich auf FCAT. Ein Grund dafür ist, dass FRAPS zwar viele Verbesserungen durch den Treiber nicht mitbekommen mag, aber schlussendlich zumindest in der Tendenz der Graphen meistens richtig liegt. Die Feinheiten kann das Tool zwar nicht aufnehmen, die grobe Richtung stimmt aber eigentlich meistens.
Erfahrungsgemäß ist der tatsächliche Bildablauf immer besser als die FRAPS-Ergebnisse – sprich, die Diagramme lassen teils schlimmes Vermuten, wo keine Probleme spürbar sind. Man muss also bei der Bewertung aufpassen und darf den Ergebnissen nicht zu viel Gewichtung geben, sondern diese nur als Anhaltspunkt nehmen. Dementsprechend lassen wir die reinen Messwerte nicht in die Endbewertung einer Grafikkarte einfließen. Dies machen wir nur, wenn wir die Probleme beim „Frame Pacing“ nicht nur messen, sondern auch spüren können. Wie wir das Thema (FCAT) in der Zukunft handhaben werden, ist derzeit noch unklar.
Darüber hinaus lassen sich mit den Frametimemessungen ebenso Multi-GPU-Mikroruckler zeigen – wobei eben auch dort FRAPS längst nicht alles mitbekommt. Dennoch gilt auch bei diesem Thema, dass FRAPS meistens eine richtige Tendenz darstellen kann, primär gehen Details verloren.
Zumindest die Messwerte sind sich einig: Die Radeon HD 7990 hat deutlich mehr mit Mikrorucklern zu kämpfen als die GeForce GTX 690. Letztere ist zwar auch nicht erlöst von den leidlichen Problemen, doch fallen die störenden Ruckler in allen sechs Testspielen geringer aus als bei AMD. Vor allem in Alan Wake, Far Cry 3 sowie Tomb Raider sind die Ergebnisse sehr deutlich, während in Battlefield 3, Crysis 3 und Hitman: Absolution auch das Nvidia-Produkt zu kämpfen hat – nur eben weniger.
Doch können wir die von FRAPS ermittelten Werte auch subjektiv im Spiel bestätigen? In Alan Wake ist das Spielgefühl tatsächlich so wie es FRAPS vermuten lässt, wenn die FPS-Rate auf 40 oder weniger fällt. Mit 50 Bildern pro Sekunde lässt sich der Titel zwar noch gut spielen, spätestens ab 40 FPS macht Alan Wake aber wahrlich keine Freude mehr.
In Battlefield 3 stellt es sich indes noch gravierender dar. Selbst mit 60 Frames per Seconds wirkt der First-Person-Shooter mit zwei AMD-Grafikkarten nicht flüssig spielbar, so dass selbst 30 FPS auf einer einzelnen AMD-Karte ein besseres Spielgefühl bieten. Crysis 3 zeigt zwar nicht annähernd solche Mikroruckler wie Battlefield 3, durchweg mehr als 45 FPS sollten es in dem Grafik-Highlight aber auch sein, um ein ungetrübtes Spielvergnügen zu erhalten.
In Far Cry 3 gibt es hingegen kaum klassische Mikroruckler, jedoch stockt das Bild unabhängig von der Framerate beim Einsatz von Multi-GPU-Grafikkarten in kurzen Zeitabständen, was den Spielspaß deutlich senkt. Hitman: Absolution spielt sich ordentlich, solange die Geschwindigkeit mehr als 40 Bilder pro Sekunde beträgt und Tomb Raider „mikroruckelt“ dagegen selbst bei 50 FPS noch stark – ab 60 FPS läuft der Titel rund.
Zum Thema Mikroruckler stand uns auch David Nalasco von AMD in einem Interview Rede und Antwort.