Firefox OS wird ab Juni verbreitet
Wie Mozilla CEO Gary Kovacs zur Eröffnung der Konferenz „Dive Into Mobile“ am gestrigen Montag verkündete, wird das hauseigene mobile Betriebssystem Firefox OS in diesem Jahr in 16 Ländern seinen Einstand geben. Den Anfang machen im Juni Venezuela, Polen, Brasilien, Portugal und Spanien.
Eine Einführung in elf weiteren Ländern soll bis zum Jahresende folgen. Darunter befinden sich unter anderem beispielsweise Kolumbien, Ungarn, Serbien und Montenegro. Diese Länder sieht Mozilla als „aufstrebende Märkte, in denen Firefox besonders stark ist.“ Die genauen Veröffentlichungstermine in den einzelnen Ländern werden von den Hardware-Partnern entschieden. Eine Veröffentlichung in den USA sei jedoch nicht vor 2014 zu erwarten. Weitere Länder erwähnte Kovacs nicht, somit bleibt unklar, wann Geräte mit Firefox OS in Deutschland zu haben sein werden.
In den für den Start des mobilen freien Betriebssystems ausgewählten Ländern wird Firefox OS vorinstalliert auf dem ZTE Open angeboten werden. Das Gerät basiert auf dem von Qualcomm hergestellten ARM Cortex-A5-based MSM7225A SoC mit vermutlich 800 MHz Takt und 256 Megabyte Arbeitsspeicher. Ein 3,5 Zoll großes Display wird eine Auflösung von 480 × 320 Pixeln bieten. Erste Tester berichteten, Firefox OS laufe recht flüssig auf der Hardware. In der Vergangenheit sprach Mozilla von einem Verkaufspreis von um die 100 US-Dollar, welcher von den Providern nochmals deutlich subventioniert werde. Mit einem solchen Setup rechnet sich Mozilla Chancen aus, vom Start weg zeitnah einen nennenswerten Marktanteil erreichen zu können. Mit einem teuren Markengerät als Einstieg bestünde diese Chance hingegen nicht.
Aus welchem Hardware-Regal das Smartphone von Sony mit Firefox OS stammen wird, ist derzeit noch unklar. Bekannt ist lediglich, dass es in Zusammenarbeit mit dem spanischen Mobilfunk-Riesen Telefónica erscheinen soll. Die von Sony dokumentierten Labortests fanden auf einem Sony Xperia E, für das auch ein experimentelles ROM von Firefox OS vorliegt, statt.
Auf die Frage „Warum Firefox OS?“ antwortete Kovacs, es gehe um die Stimulierung des Ökosystems. Man hoffe, mit Firefox OS eine ähnlich initialisierende Wirkung erzielen zu können wie damals nach der ersten Veröffentlichung des hauseigenen Browsers Firefox. Mozilla rechnet sich einen dritten Platz hinter dem Duopol Android und iOS aus. Das sei eine gute Position, um Druck zu machen, wie Jonathan Nightingale, Projektleiter von Firefox OS vor einigen Tagen sagte.