Googles Verkauf von Motorola Home genehmigt
Die Arris Group darf Motorolas Set-Top-Box-Sparte von Google übernehmen. Dies hat das US Departement of Justice bekanntgegeben. Der Kaufpreis beträgt 2,3 Milliarden US-Dollar und erleichtert Google gleichzeitig um 7.000 Mitarbeiter und einige Patentstreitigkeiten.
Im Rahmen der Umgestaltung von Motorola in einen reinen Smartphone-Anbieter hat Google im vergangenen Jahr nach einem Käufer für die Motorola-Home-Sparte gesucht. Fündig geworden war man bei der Arris Group, einem Anbieter von Video- und Breitband-Netzwerklösungen. Im Dezember 2012 kam es zur Einigung, wobei von der vereinbarten Kaufsumme von 2,3 Milliarden US-Dollar 2,05 Milliarden US-Dollar in bar fließen sollen und die restliche Summe in Arris-Anteilen beglichen wird. Arris erwartet, dass der Kauf Mitte der Woche unter Dach und Fach ist. Google wird, wenn der Verkauf perfekt ist, rund 15,7 Prozent der Arris-Group-Anteile halten. Arris wiederum erhält mit dem Kauf auch einige Patente von Motorola.
Motorola Home war Google bei der 12,5 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme von Motorola im Sommer 2012 in den Schoß gefallen. Die jetzt verkaufte Sparte stellt Set-Top-Boxen her, die von Providern benutzt werden, um Video-Inhalte an ihre Kunden zu streamen. Da Google mehr an Motorolas Kerngeschäft mit Smartphones und dort besonders am damit verbundenen Patent-Portfolio zur Absicherung von Android interessiert war, stand die Home-Sparte zum Verkauf. Arris wird durch den Zukauf zu einem Schwergewicht in seinem Geschäftszweig und dürfte seinen Umsatz damit in etwa verdreifachen können.
Arris übernimmt damit nicht nur 7.000 Mitarbeiter sondern auch einige Patentstreitigkeiten mit dem DVR-Anbieter TiVo, den Motorola ursprünglich wegen des Missbrauchs einiger Patente verklagt hatte und sich nun einer Gegenklage von TiVo gegenübersieht, die die Arris-Group nach Meinung des CEOs Bob Stanzione „einige Milliarden“ kosten könnte. Allerdings hat Google den Verkauf von Motorola Home für Arris in ungewöhnlicher Weise versüßt, indem man sich bereit erklärte, das finanzielle Risiko aus diesem Gerichtsverfahren für die Arris-Group „sehr gering“ zu halten.