Freies Tablet Vivaldi geht bald in Produktion
Der KDE-Entwickler Aaron Seigo hat in seinem Blog einen kurzen Abriss über den Stand des von ihm entwickelten, freien Tablets gegeben. Nach diesen Informationen fehlt nur noch wenig zur Produktionsreife des durch viele Probleme gereiften Projekts.
Vor rund sechs Wochen berichtete Seigo erneut über die Erfahrungen, die ein Software-Entwickler macht, der versucht, in Asien ein Tablet mit freier Software herstellen zu lassen. Die Probleme mit den Herstellern, die sich nicht um Vorgaben zu freien Lizenzen scheren, hatte auch ihr Gutes. Seigo und seine Mitstreiter sahen sich gezwungen, das PCB des Mainboards selbst zu entwerfen und somit auch die Hardware frei zu gestalten.
Um den neuesten Entwicklungen zumindest etwas standzuhalten, erfuhr nun die Hardwareausstattung des Tablets ein Update. Anstatt einer Single-Core-CPU kommt nun ein Doppelkerner, vermutlich ein Allwinner A20, zum Einsatz. Außerdem wurde das Display gegen ein besseres ausgetauscht. Nähere Angaben hierzu macht Seigo derzeit nicht, falls sich noch etwas an der Spezifikation ändern sollte.
Damit das Vivaldi-Tablet auch vom Käufer später eventuell mit einer Quad-Core-CPU ausgestattet werden kann, findet eine PC-Card von Rhombus-Tech mit der Bezeichnung „EOMA-68 CPU Card“ Verwendung, die es erlaubt, sowohl CPU als auch Hauptspeicher und internen Speicher auszutauschen.
Ein Prototyp des Tablets ist fertiggestellt und läuft – mit wenigen Einschränkungen – zufriedenstellend. Laut Seigo warte man noch auf die Fertigstellung zweier Treiber. Einer davon könnte der freie Lima-Treiber für Mali-Chipsets sein, der in letzter Zeit gute Fortschritte macht. Damit wäre der einzige proprietäre Treiber, den das Vivaldi-Tablet kürzlich noch brauchte, nicht mehr notwendig.
Als Betriebssystem kommt das auf Qt/QML und HTML5 basierende Mer zum Einsatz, als Desktop-Umgebung wird das KDE-Projekt Plasma-Active verwendet, an dem Seigo selbst mitarbeitet.
Die genauen Hardware-Spezifikationen sollen demnächst auf der für den Start neu zu gestaltenden Projekt-Webseite erscheinen. Das 7-Zoll-Tablet soll bei Markteintritt rund 200 Euro kosten.