Intels Gewinn bricht um 29 Prozent ein
Traditionell sind die ersten beiden Quartale des Jahres bei vielen IT-Unternehmen die schwächsten, so auch bei Intel. Gegenüber dem Vorjahr musste der Halbleiterriese sowohl beim Umsatz aber insbesondere beim Gewinn deutlich Federn lassen und verfehlte so in beiden Fällen die Erwartungen der Analysten.
Intel vermeldet am Abend einen Umsatz von 12,811 Milliarden US-Dollar sowie einen Gewinn von 2,00 Milliarden US-Dollar. Dies sind gegenüber dem Vorjahr teils deutliche Verluste, denn im gleichen Quartal des letzten Jahres wurde bei einem Umsatz von 13,501 Milliarden US-Dollar ein Gewinn von 2,827 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres konnte sich der Konzern ebenfalls kaum verbessern, seinerzeit waren es bereits lediglich 12,580 Milliarden US-Dollar Umsatz und 2,045 Milliarden US-Dollar Gewinn.
Erneut musste die PC Client Group den größten Rückgang verbuchen, deren Umsatz von 8,75 auf 8,10 Milliarden US-Dollar fiel und dabei den operativen Gewinn von 3,44 auf 2,66 Mrd. US-Dollar schrumpfen ließ. Der späte Start der „Haswell“-Architektur mit vielen Notebook-Modellen, die bisher nur auf dem Papier existieren, sorgte im Notebook-Segment für einen Rückgang bei den Auslieferungen von sieben Prozent sowie gleichzeitig vier Prozent geringere Preise. Das Desktop-Geschäft ging hinsichtlich der Auslieferungen zwar ebenfalls um drei Prozent zurück, fing dies aber mit sechs Prozent höheren durchschnittlichen Verkaufspreisen teilweise wieder auf.
Für die größten operativen Verluste von über 600 Mio. US-Dollar bei einem Umsatz von gerade 942 Mio. US-Dollar sorgte die „Other Intel Architecture Group“, zu der das Tablet-, Smartphone und Netbook-Geschäft gehört. Hier soll im zweiten Halbjahr die neue „Silvermont“-Architektur das Zepter übernehmen und die wenig erfolgreichen bisherigen Atom-CPUs ablösen.
Im Zuge der stetig schlechteren Vorhersagen für den PC-Markt passt Intel die Ausgaben für das laufende Jahr an. Zwar erwartet man im dritten Quartal wieder einen Umsatz von rund 13,5 Milliarden US-Dollar, dennoch wird der Konzern die Ausgaben um eine Milliarde US-Dollar auf insgesamt noch elf Milliarden kürzen. Auch bei der Forschung- und Entwicklung sowie dem Bereich Marketing, General & Administrative wird man die Ausgaben leicht zurückfahren (-200 Mio. US-Dollar); mit insgesamt 18,7 Mrd. US-Dollar ist dieses Segment aber nach wie vor der größte Posten.