Be quiet! SFX Power 300 Watt im Test: Kompaktnetzteil im SFX-Format
Einleitung
Besonders kompakte Gehäuse setzen oft Netzteile mit geringen Abmessungen voraus. In vielen Wohnzimmercomputern arbeiten daher Pico-Netzteile oder Geräte im SFX/TFX-Format. Nach unserem nicht zufriedenstellenden Fazit zum Streacom Nano 150 sind wir weiter auf der Suche nach guter Spannungsversorgung für Mini- und Mediasysteme. Mit dem be quiet! SFX Power 300 Watt testen wir unseren ersten Spannungswandler im SFX-Format.
Mit 125 × 100 × 63,5 mm eignet sich das SFX Power für viele Gehäuse mit wenig Platz. Für die notwendige Kühlung sorgt ein 80-mm-Lüfter. Doch wie leistungsfähig ist das Schrumpfnetzteil?
Lieferumfang
Die Verpackung des SFX Power verfügt über alle wichtigen technischen Daten des Netzteils. Auch die Kabellängen werden angegeben. Der Lieferumfang fällt hingegen sparsam aus: Neben dem Netzteil packt be quiet! lediglich Netzkabel, Handbuch und vier Schrauben in den Karton.
Technische Eckpunkte
- 80Plus-Zertifizierung
- 80-mm-Lüfter
Das 300-Watt-Modell des SFX Power liefert 300 Watt echte Dauerleistung. Die offizielle Maximalbelastung der +12-Volt-Schiene suchen wir am Typenschild vergeblich, hier muss unser Crossload-Test Klarheit bezüglich der Leistungsfähigkeit schaffen.
Be quiet! setzt auf ein Multi-Rail-Layout mit zwei getrennt gesicherten +12-Volt-Leitungen. Durch die dadurch möglichen niedrigeren Auslösewerte für den Überstromschutz wird die Absicherung des Netzteils besonders wirksam, bei der niedrigen Nennleistung von 300 Watt bringt diese Designentscheidung jedoch keinen nennenswerten Vorteil. Die Zuordnung der Kabel zu den Schienen ist weder im Handbuch noch im Internet dokumentiert, hier sollte be quiet! nachbessern. Viel schlimmer ist jedoch die sehr überschaubare Leistung der primären +12-Volt-Rail. Während die zweite Schiene nur den Prozessor versorgt und dafür absolut ausreichend dimensioniert ist, kann die verbleibende +12-Volt-Leistung bei sparsamen CPUs so nicht voll genutzt werden. Der Einsatz leistungsfähiger Grafikbeschleuniger wird so auch bei Adaptereinsatz unmöglich. Das be quiet! SFX Power ist damit ein gutes Beispiel für die suboptimale Konfiguration mancher Multi-Rail-Netzteile.
Intels aktuelle Haswell-Prozessorgeneration wird vom SFX Power nicht offiziell unterstützt. Je nach verwendeter Systemkonfiguration laufen Haswell-Rechner jedoch trotzdem problemlos. Falls dennoch Probleme auftreten sollten, raten wir zum Deaktivieren der Energiesparmodi C6/C7.
Be quiet! stattet das SFX Power mit allen notwendigen Schutzschaltungen aus:
- UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
- OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
- SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
- OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird, als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
- OCP (Überstromschutz): Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein, als zulässig, schaltet das Netzteil automatisch ab.
Nicht vorhanden ist der Überhitzungsschutz OTP. Auch wenn der Überhitzungsschutz aus unserer Sicht in dieser Preisklasse nicht Pflicht ist, würden wir uns über eine Integration dieser Schutzfunktion freuen.
Garantie
Be quiet! gewährt auf die SFX-Power-Serie lediglich zwei Jahre Garantie. Im Schadensfall ist der Austausch wahlweise über den Handel oder über die deutsche Zentrale möglich. Im Vergleich zur Abwicklung über den Handel ist letztere Lösung meist schneller und komfortabler. Der noch bequemere Vor-Ort-Austausch bleibt hingegen Käufern von Straight Power und Dark Power Pro vorbehalten.