Intel Core i7-4960X im Test: Pflichtprogramm. Keine Kür.
2/40Intel Core i7-4960X
Kleine Schritte – dieses Motto gilt auch in diesem Jahr beim neuen Flaggschiff der Desktop-CPU-Serie. Der Basistakt des Core i7-4960X wurde leicht auf 3,6 GHz gesteigert, der Turbo agiert in Stufen von 3,7 bis 4,0 GHz. Diese sind wie immer fest definiert, die glatten 4 GHz liegen beispielsweise nur an, wenn lediglich ein Kern unter Last ist, bei der Last auf zwei und drei respektive vier und fünf Kernen gibt es noch 3,9 beziehungsweise 3,8 GHz. Wird volle Leistung vom Prozessor verlangt, gibt es letztlich 3,7 GHz für alle sechs Kerne und zwölf Threads.
Auch in diesem Jahr wird die Baureihe der High-End-Desktop-CPUs (HEDT-CPUs) von Intel ohne einen Prozessorkühler aber dennoch als Boxed-Version ausgeliefert. Der Unterschied: Eine Verpackung und volle Garantiezeit. Um einen potenten Luft- oder auch (Kompakt-)Wasserkühler – eine bietet Intel selbst an – muss sich der geneigte Kunde auch bei Boxed-CPUs allein kümmern.
Probleme und Lösungen
Ein eher unerwartetes Problem im Zusammenhang mit dem neuen Schützling betrifft die Unterstützung durch die bisher zur Verfügung stehenden Hauptplatinen. Offiziell wird weiterhin der Sockel LGA 2011 mit dazu passendem X79-„Patsburg“-Chipsatz genutzt, der bereits seit fast zwei Jahren auf dem Markt ist. Exakt in dieser bereits fortgeschrittenen Lebenszeit liegen allerdings Probleme behaftet: mit der passenden BIOS-Unterstützung je nach Hersteller sieht es mitunter mau aus.
Intel selbst schießt scharf und gibt bekannt, dass die mit „Sandy Bridge-E“ vorgestellte Hauptplatine DX79SI kein BIOS-Update für Ivy Bridge-E bekommen wird und somit offiziell nicht dafür freigegeben ist: „Intel plant keinen Support für Core i7 4960X-Prozessoren, die in DX79SI Mainboards eingesetzt werden“, so der Hersteller.
Die Mainboardhersteller sind in der Regel anders gepolt und erste haben bereits reagiert. So hat MSI zu Beginn der Woche eine Unterstützung für viele bisherige Mainboards bekannt gegeben und Asus für viele X79-Platinen bereits vor einigen Wochen Beta-BIOS' bereitgestellt, die den Betrieb der neuen Modelle ermöglichen. Beta ist allerdings ein gutes Stichwort, denn bei unserem P9X79 Pro mit dem BIOS 4301 macht der Turbo gern nur den Maximaltakt, aber nichts dazwischen – für alle Kerne und Threads und egal bei welchen Einstellungen im BIOS. Dies verfälscht natürlich massiv die Ergebnisse. Erst mit einer manuellen Zuweisung der Turbo-Stufen über den Multiplikator (1C: 40, 2 & 3C: 39, 4 & 5C: 38, 6C: 37) funktionierte die CPU dann so wie gewollt.
Die Konsequenz: Erste neue Platinen sind bereits vorab bekannt geworden, viele weitere dürften ab heute und speziell zum IDF in einer Woche folgen. Die unendliche Geschichte vom langlebigen Sockeln schreibt mit dem heutigen Tag ein neues Kapitel.