AMD dank Konsolenchips zurück in der Gewinnzone
Mit Spannung wurden AMDs Zahlen am Abend erwartet, sollten doch erstmals die neuen Konsolenchips darin enthalten sein, die in vielen Augen AMDs finanzielle Rettung bedeuten könnten. Dass dies nicht unbegründet war, zeigt der Umsatzanstieg in der Grafiksparte um 96 Prozent – dort werden diese Chips verbucht.
In den Büchern stehen für das abgelaufene dritte Quartal ein Umsatz von 1,461 Milliarden US-Dollar bei einem Gewinn von 48 Millionen US-Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag der Umsatz bei 1,269 Milliarden US-Dollar, der Verlust betrug 157 Millionen US-Dollar. Die Erwartungen aller Analysten hat AMD damit übertroffen.
Der Umsatztreiber war wie erwartet die neue Konsolengeneration, für die AMD die Chips herstellt. AMDs sogenanntes Custom Design auf Basis der „Jaguar“-Architektur findet in zwei unterschiedlichen Varianten sowohl in der PlayStation 4 als auch in der Xbox One Verwendung. Verbucht werden diese Custom Design bei AMD in der Sparte Graphics and Visual Solutions (GVS), deren Umsatz gegenüber dem gleichen Dreimonatszeitraum des Vorjahres von 342 auf 671 Millionen US-Dollar stieg. Gleichzeitig zog auch der Gewinn mit, allerdings nur leicht. Statt 18 Millionen machte die Sparte 79 Millionen US-Dollar operativen Gewinn. Dass dieser Anstieg wirklich nur den Konsolenchips zu verdanken ist, zeigt die Fußnote: Der Verkauf normaler Grafiklösungen war weiter rückläufig, neue Produkte sollen im vierten Quartal helfen, diesen Trend zu stoppen – Stichwort: Radeon R7 und Radeon R9.
Flau läuft jedoch das Geschäft an der größeren Front, dem CPU-Geschäft. Der Umsatz dort fiel erneut um 15 Prozent von 927 auf 790 Millionen US-Dollar. Unterm Strich stand jedoch mit 22 Millionen US-Dollar operativem Gewinn mehr als die schwarze Null. Abschreibungen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar beim Inventar bezüglich der ersten Generation an APUs sowie fallende CPU-Preise und geringere Verkäufe im Notebook-Sektor sorgten für das Ergebnis.
Für das aktuelle Quartal erwartet AMD eine weitere Umsatzsteigerung um etwa fünf Prozent. Treibende Kräfte sollen auch hier die Konsolenchips sein, zudem die neu aufgelegten Grafiklösungen. Ziel ist es, erneut Gewinn einzufahren.