China: Internet per Li-Fi aus der LED-Glühbirne
Ein Forscherteam an der Universität Fudan in Shanghai stellt den chinesischen Anwendern für die Zukunft die Möglichkeit in Aussicht, Internet per LED-Glühbirne zu empfangen. Die Technik nennt sich Li-Fi und basiert auf der Tatsache, dass auch Licht zu den elektromagnetischen Wellen zählt.
Chi Nan, Professorin für Informationstechnologie an der Shanghaier Fudan-Universität erklärte diese Woche, bis zu vier Geräte könnten unter einer Ein-Watt-LED-Glühbirne, die mit zusätzlich eingebetteten Mikrochips ausgestattet ist, online gehen. Dabei sollen derzeit bereits Datenübertragungsraten mit einer Geschwindigkeit von 150 Megabits pro Sekunde möglich sein, was schneller sei als die Geschwindigkeit, welche ein durchschnittlicher Chinese zur Verfügung habe.
Das Li-Fi-Forschungsteam, zu dem auch Wissenschaftler vom Shanghaier Institut für Technische Physik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gehören, will auf der Chinesischen Internationalen Industriemesse, die am 5. November in Shanghai eröffnet wird, zehn Li-Fi-Zugänge zum Ausprobieren zur Verfügung stellen. Wie Chi Nan erklärt, würden für Smartphones weltweit 1,4 Millionen von Basisstationen zur Verstärkung der Signale gebaut, die im Endeffekt eine Energieeffizienz von fünf Prozent erreichen, da die meiste Energie für die Kühlung verbraucht würde.
China treibt derzeit mit hohen staatlichen Subventionen die Einführung von Energiesparlampen voran. Trotzdem sei es, so Chi Nan, noch ein weiter Weg, bis Li-Fi kommerziell erfolgreich genutzt werden könne. Verschiedene nötige Techniken und die Herstellung der Mikrochips seien noch im experimentellen Stadium.
Im Oktober 2011 schlossen sich eine Reihe von Firmen und Institutionen zum Li-Fi Consortium zusammen, um Hochgeschwindigkeitsnetze auf Basis drahtloser optischer Wellen voran zu treiben. Der Begriff Li-Fi wurde erstmals ebenfalls 2011 von Professor Harald Haas von der Universität zu Edinburgh bei einer Live-Demonstration in einem TED-Vortrag verwendet.