Shumway löst bei Mozilla Adobes Flash-Player ab

Ferdinand Thommes
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Nach fast zwei Jahren Entwicklung ist Shumway in der Firefox-Codebasis angekommen. Es soll ab dem 21. Januar 2014 mit dem Erscheinen von Firefox 27 Adobes fehleranfälligen Flash-Player überflüssig machen. Der Flash-Player-Ersatz ist völlig mit Web-Techniken realisiert und damit ein Schritt vorwärts zu mehr Sicherheit.

Shumway, das anders als die anderen freien Alternativen zum Flash-Player, wie etwa Gnash und Lightspark, rein auf Web-Technologien wie HTML5 und JavaScript basiert, soll nicht nur in die Desktop-Variante von Firefox einziehen sondern SWF-Dateien auch auf mobilen Geräten abspielen. Das Community-Projekt, das von Mozilla unterstützt wird, hat die meisten Hürden genommen, sodass einer Integration in Firefox und später möglicherweise in andere Browser nichts mehr im Wege steht.

Damit beschreitet Mozilla einen anderen Weg als Google, die seit 2012 begonnen haben, die Plugin-Architektur von NPAPI auf Pepper-API umzustellen, welches durch sein Sandbox-Prinzip als sicherer angesehen wird. Im Dezember 2013 will Google die Umstellung beenden und NPAPI völlig aus Chrome entfernen.

Mozilla dagegen strebt an, wie für PDF-Dateien mit PDF.js schon geschehen, auch das Plugin für Flash ganz zu entfernen und SWF-Dateien im Browser ohne Plugin darzustellen. Den Kern des Shumway-Projekts bilden dabei die Bibliotheken für den Datei-Parser und für das Rendern der Objekte. Darüber hinaus gibt es einen Interpreter für die verschiedenen Stufen von Actionscript sowie einen JIT-Compiler.

Die Entwickler warnen davor, mit Firefox 27 eine perfekte Implementation zu erwarten. Es werde zu Anfang bestimmt noch Fehler geben, die hoffentlich schnell ausgebügelt werden. Somit geht bei Mozilla eine Ära zu Ende, die in den frühen Jahren des World Wide Web mit dem Netscape-Browser die Möglichkeit bot, Audio und Video durch Einbindung externer Plugins im Browser darzustellen. Der Code zu Shumway ist, wie bei Mozilla üblich, freie Software und wird auf GitHub gepflegt. Auf GitHub liegen auch einige Beispiele zum Ausprobieren.

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    … ist freier Autor, Stadtführer und Linux-Entwickler und lebt derzeit in Berlin und Charleston, SC.
Quelle: Mozilla

Ergänzungen aus der Community

  • MountWalker 05.10.2013 15:11
    Ich bin fest davon überzeugt, dass Mozilla hier absolut übertriebene Erwartungen weckt und auch selbst hat. Flash ist eine geschlossene Software ohne jegliche öffentliche Dokumentation über die internen Funktionsweisen. Gnash und Lightspark beweisen seit über zehn Jahren, dass man mit überschaubarer Entwicklerzahl keine API durch Reverse Engineering ersetzen kann.

    Bei PDF ist das was anderes. Das Format ist öffentlich dokumentiert, sodass jeder Hinz und Kunz zumindest einen pluginfreien PDF-Viewer schreiben kann, aber Flash - ich finde, die Mozilla Foundation verschwendet hier massenhaft Geld in der falschen Richtung. Auf der einen Seite jammert die Mozilla Foundation rum, sie hätte zu wenig Geld, um stabile Windows-64b-Builds zu pflegen udn auf der anderen Seite wollen sie hier das aufwändigste finanzieren, das man sich als OpenSource-Projekt vorstellen kann. Naja, dank vor ettlichen Jahren entferntem Embedding-Support ("Gecko mit anderen Frontends") ist Mozilla-Technik eh schon lange aus jeder Linux-Distro wegzudenken. ich stell dann gleich mal auf meinem Fedora Epiphany (WebKit) als Standardbrowser ein, damit die "Browser-Statistiken" nicht weiter mit meinem Namen Werbung für diese Firma machen.

    P.S.
    Vom Flashmüll wäre man weg, wenn Flash ganz einfach nicht verwendet wird - aber eine Reverse-Engineering-Implementation der Flash-API ist mit Sicherheit eines: tausendmal fehleranfälliger!