Google geht aktiv gegen Kinderpornographie vor
Großbritanniens Premierminister David Cameron hatte im Sommer von den großen Internetfirmen mehr Maßnahmen zur Eindämmung von Kinderpornographie im Internet gefordert. Google hat reagiert und 200 neue Mitarbeiter eingestellt, die sich mit dem Problem beschäftigen.
Wie Eric Schmidt, Executive Chairman bei Google, der britischen Tageszeitung Daily Mail sagte, hat Google in den letzten Monaten die Suchalgorithmen angepasst, um pädophile Angebote im Netz bei den Suchergebnissen zu blockieren. Damit sei es gelungen, mehr als 100.000 entsprechende Suchbegriffe nicht mehr mit Ergebnissen zu versorgen. Die Anpassungen werden zunächst für den englischsprachigen Raum vorgenommen und sollen innerhalb von sechs Monaten auf den Rest der Welt und auf mehr als 150 Sprachen erweitert werden.
Google und Microsoft arbeiten beide an der Eindämmung der Verbreitung von Fotos mit pädophilem Inhalt im Netz. Jedes einmal inkriminierte Foto wird mit einem Fingerabdruck versehen, der es leicht auffindbar macht, falls es wieder auftaucht. Microsoft arbeite außerdem mit den YouTube-Entwicklern an einer ähnlichen Technik für Videos. Bereits im Sommer hatte Microsoft ein Werkzeug namens PhotoDNA freigegeben, das große Mengen an Bildern durchsuchen und verdächtige Darstellungen aussortieren kann. Das Tool wird bei Facebook, aber auch bei Strafverfolgungsbehörden eingesetzt.
Schmidt betonte allerdings, dass verbesserte Algorithmen niemals ein harmloses Foto von einem illegalen Bild unterscheiden können, im Endeffekt werde immer ein Mensch die letzte Entscheidung treffen müssen. Googles Ankündigung erfolgte im Vorfeld eines am heutigen Montag stattfindenden Treffen von Premier Cameron mit Vertretern von Google, Microsoft und anderer Internetgrößen. Großbritannien hatte erst kürzlich den heimischen Providern einen Jugendschutzfilter vorgeschrieben, der bei Neuanschlüssen ans Internet standardmäßig aktiviert ist.