Ubuntu 14.04 „Trusty Tahr“ ohne Display-Server Mir
Mark Shuttleworth gab in seiner Keynote zum gerade stattfindenden Virtual Ubuntu Developer Summit 13.11 bekannt, dass Ubuntu 14.04 „Trusty Tahr“ mit dem herkömmlichen X-Server X.Org ausgeliefert werden wird. Ursprünglich sollte diese Version den Einstieg zum hauseigenen Display-Server Mir markieren.
Doch bereits Anfang Oktober musste Canonical-Entwickler Oliver Ries bekanntgeben, dass Ubuntu 13.10 ohne XMir erscheinen werde. Es gab noch Probleme bei XMir und der Konfiguration mehrerer Monitore. XMir ist eine Abstraktionsschicht für noch nicht an Mir angepasste Treiber, die mit 14.04 wegfallen und von Mir ersetzt werden sollte.
Da somit der Vorlauf fehlt, erklärte Shuttleworth jetzt, dass Ubuntu 14.04 als eine LTS-Version mit fünf Jahren Support und mit Unity 7, also mit X.Org-Server erscheinen werde und diesen auch über den gesamten Support-Zeitraum behalte. Lediglich Ubuntu Phone werde, wie erstmals bei 13.10, mit Unity 8 und Mir erscheinen. Zusätzlich soll es erstmals eine angepasste Version von Ubuntu für Tablets geben, die ebenfalls auf Mir setzt. Der Canonical-CEO stellte auch klar, dass es keine eigenen Tablets von Canonical geben werde. Die im April 2014 kommende LTS-Version sieht Shuttleworth als die „Krönung der Entwicklung von Unity 7, die seit 10.04 anhält“. Die folgende Ausgabe 14.10 könne dann den Einstiegspunkt für Unity 8 und Mir darstellen.
Canonical entwickelte Mir mit Blick auf die Umsetzung von Ubuntu für mobile Geräte. Laut Ries wäre die Anpassung von Wayland schwieriger als die Entwicklung eines eigenen Display-Servers, der auf Ubuntu zugeschnitten sei. Canonical musste für diesen Schritt heftige Kritik aus der Linux-Szene und von Unternehmen wie Intel einstecken, die keine Mir-Treiber mehr unterstützen.
Der Ubuntu-Gründer beantwortete im Anschluss an seine Keynote einige Fragen von Anwendern. So erläuterte er auf Nachfrage, Ubuntu Phone solle in Zukunft Android-Apps unterstützen. Dual-Boot-Smartphones mit Ubuntu und Android seien ebenfalls fest im Fokus für die Zukunft. Ein weiteres interessantes Feld sieht Shuttleworth in der Entwicklung von ARM 64.