Entwickler von „Rust“ sperren über 4.500 Cheater
Genau wie bei der „DayZ“-Mod sind im thematisch ähnlichen Survival-MMO „Rust“ Cheater ein großes Problem. Gegen solche Nutzer, die auf den Spielverlauf irregulären Einfluss nehmen und sich dadurch Vorteile verschaffen, gehen die Entwickler nun vor.
Wie Facepunch Studios am Dienstag verkündete, wurden am Wochenende 4.621 Spieler des Schummelns überführt und daraufhin permanent gesperrt. Das eigene Anti-Cheat-Programm nennt sich „CheatPunch“ und wurde zunächst auf den offiziellen Servern der Entwickler getestet. Sofern es sich als funktional erweist, soll es auch auf allen anderen Servern eingesetzt werden. Betreiber eines öffentlichen Rust-Servers können das Programm bereits einsetzen, indem sie auf die aktuellste Version zurückgreifen und diese mit dem Befehl „-cheatpunch“ in der Kommandozeile ausführen.
Wenn du von den offiziellen Servern mit der Nachricht, dass du gesperrt wurdest, gekickt wirst, dann wurdest du erwischt. Du bist ein ungezogener Junge. Du weißt, was du getan hast. Deine Sperre wird nicht aufgehoben. Wir wissen, dass es dein neunjähriger Cousin war. Wir wissen, dass dein Computer gekapert wurde. Wir wissen, dass die CIA dich von allen deinen Spielen auf Steam ausschließen wird, sodass du ihnen beitreten wirst, um Aliens zu jagen.
Garry Newman, Schöpfer von Rust
Facepunch sieht das Anti-Cheat-Programm als Zwischenschritt im Kampf gegen Cheater, aber nicht als „Antwort auf alle unsere Gebete“. „Wir werden niemals damit fertig [gegen Cheater] zu kämpfen“, erklärt Rust-Schöpfer Garry Newman. Mit dem Programm könne man zwar „einen Haufen von Cheatern loswerden“, jedoch sei es nicht schwer, dieses zu umgehen. Die Entwickler wollen künftig eine Webseite einrichten, auf der vom Spiel verbannte Nutzer einen Beweis dafür sehen können, dass sie gesperrt wurden.
In diversen Kommentaren zu der Ankündigung zeigen sich Spieler besorgt, dass es womöglich zu unberechtigten Sperrungen aufgrund falscher Verdächtigungen oder in minder schweren Fällen kommen könnte. Die Aussage, dass die Sperrung permanent und unwiderruflich sei, zeigt ihre Wirkung.
Gegenüber Kotaku nahm Newman bezüglich der Befürchtungen um Fehlalarme Stellung. „Wir haben bisher keine Fehlalarme gesehen“, erklärt er. Bevor ein Spieler gesperrt wird, würden zunächst „so viele unwiderlegbare Beweise wie möglich gesammelt“. Dennoch wollen die Entwickler ein System einführen, wo sich ungerecht behandelt fühlende Spieler registrieren und um eine Klärung bitten können. Sichtlich genervt von den Schummeleien fügt Newman hinzu: „es scheint, je lauter sie schreien, dass sie unschuldig sind, desto länger haben sie bereits betrogen“.