Toshibas SSD-Serie HG6 erscheint in fünf Formaten

Update Michael Günsch
19 Kommentare

Nach Enterprise-Festplatten mit bis zu 5 Terabyte lässt Toshiba neue Solid State Drives folgen. Die offiziell vorgestellte SSD-Serie „HG6“ soll dabei sowohl Konsumenten als auch Unternehmenskunden ansprechen. Zudem gab das Unternehmen in Asien Hinweise auf eine weitere, kommende SSD-Serie sowie Festplatten mit 6 Terabyte.

Die HG06-Serie basiert auf in 19 nm gefertigtem MLC-Flash-Speicher von Toshiba und bietet Kapazitäten von 60 bis 512 Gigabyte. Dabei kommt laut Hersteller „Advanced 19 nm (A19nm) 2.0 MLC (Multi Level Cell) NAND“ zum Einsatz, der eine hohe Performance und Energieeffizienz biete. Angaben zum eingesetzten Controller macht Toshiba nicht. Als Hinweis auf die Leistung werden lediglich Maximalwerte beim sequenziellen Datentransfer eines Modells (siehe Tabelle) genannt: 534 MB/s sollen lesend und 482 MB/s schreibend erreicht werden. Als Schnittstelle dient SATA 3.1.

Toshiba HG6 Series
Toshiba HG6 Series

Ferner unterstützen sämtliche Modelle die Cache-Technologie „Adaptive Size SLC Write“. Was genau sich dahinter verbirgt ist unklar, jedoch deutet der Name darauf hin, dass es sich um eine ähnliche Funktion wie SanDisks „Tiered Caching“ handelt, bei welchem ein Teil der MLC-Speicherchips im SLC-Modus arbeitet und als zusätzlicher Zwischenspeicher zur Beschleunigung von Schreibzugriffen dient.

Die Laufwerke werden nicht nur im üblichen 2,5-Zoll-Format, sondern auch als Steckmodule nach den Standards mSATA und M.2 angeboten. Bei letzterem wird zwischen zweiseitiger und einseitiger Bestückung mit Speicherchips unterschieden. Letztere Variante fällt mit 2,15 mm Höhe besonders flach aus. Zudem sind optional selbstverschlüsselnde Modelle erhältlich, die der Spezifikation TCG-Opal 2.0 entsprechen.

Die HG6-Serie, die der Hersteller vor allem für den Einsatz in Notebooks und Workstations vorsieht, soll im März 2014 ausgeliefert werden. Preise wurden nicht kommuniziert.

Toshiba HG6-Serie
Format 2,5 Zoll
(9,5 mm Höhe)
2,5 Zoll
(7,0 mm Höhe)
mSATA M.2
(Double-Sided)
M.2
(Single-Sided)
Modellnr. THNSxJyyyGBSU THNSxJyyyGCSU THNSxJyyyGMCU THNSxJyyyG8NU
/DNU
THNSxJyyyGVNU
Speicher MLC-NAND-Flash (19 nm, Toshiba)
Interface SATA 3.1 (max. 6 Gbit/s), ACS-2
Kapazität 60/128/256/512 GB 128/256 GB
Seq. Lesen max. 534 MB/s (2,5-Zoll-Modell mit 512 GB)
Seq. Schreiben max. 482 MB/s (2,5-Zoll-Modell mit 512 GB)
Leistungs-
aufnahme
aktiv: 3,3 W, Leerlauf: 125 mW aktiv: 3,2 W, Leerlauf: 65 mW aktiv: 2,52 W, Leerlauf: 65 mW
MTTF 1,5 Mio. Stunden
Maße 100 × 69,85 × 9,5 mm 100 × 69,85 × 7 mm 50,95 × 30 × 3,95 mm 80 × 22 × 3,5 mm 80 × 22 × 2,15 mm
Sonstiges
  • „Adaptive Size SLC Write“
  • Translation Mode für die Konfiguration der Laufwerke
  • Unterstützung von 28-Bit-LBA- und 48-Bit-LBA-Kommandos
  • Multi-Word-DMA, Ultra-DMA, Advanced PIO Mode
  • Automatische Korrektur von Lesefehlern

Auf einer im Vorfeld für den heutigen Mittwoch angekündigten Veranstaltung hat Toshiba in Taiwan nicht nur die neuen HG6-SSDs und die MG04-HDDs vorgestellt, sondern auch Angaben zu weiteren Neuerungen im Massenspeicherbereich gemacht. Wie VR-Zone berichtet, wurde bestätigt, dass im zweiten Halbjahr 2014 Toshiba-Festplatten mit einer Kapazität von sechs Terabyte folgen werden. Zudem ist von einer weiteren SSD-Serie namens „HK3“ die Rede.

Update

Wie uns inzwischen von Toshiba bestätigt wurde, lagen wir mit unserer Annahme zu „Adaptive Size SLC Write“ richtig. Der Hersteller beschreibt die Technik wie folgt: „Adaptive Size SLC Write ist eine Technik, die Toshiba-SSDs zu hohen Schreibgeschwindigkeiten verhilft, indem ein auf SLC-NAND basierender Cache verwendet wird, dessen Größe dynamisch veränderbar ist“.

Die variable Größe des SLC-Schreibpuffers lässt darauf schließen, dass MLC-Speicherzellen zum Teil wie SLC-Speicher genutzt werden und somit nur ein statt zwei Bit geschrieben werden, was vor allem beim Schreiben kleiner Dateien Leistungsvorteile mit sich bringt.