Werbevermarkter wollen gegen AdBlock Plus klagen
Einige deutsche Online-Werbevermarkter wollen juristisch gegen die Eyeo GmbH vorgehen, die die weit verbreitete Browser-Erweiterung „Adblock Plus“ weiterentwickelt. Die angestrebte Klage soll dabei insbesondere das umstrittene Geschäftsmodell, bei dem zahlende Kunden ihre Werbung freischalten lassen können, zum Ziel haben.
Laut einem Bericht des Focus planen Werbevermarkter wie die Axel Springer Media Impact, SevenOne Media (Prosieben Sat.1) und IP Deutschland (RTL) den Gang vor ein Gericht. Vor diesem soll geprüft werden, ob das Geschäftsmodell der Eyeo GmbH zulässig ist. Seit der Integration einer Whitelist in AdBlock Plus können sich Werbende – je nach Größe des Angebots kostenpflichtig – auf diese Liste setzen lassen, damit ihre „akzeptable Werbung“ (Acceptable Ads) an der Werbeblockade vorbei ausgeliefert wird. Berichte gehen von einer Umsatzbeteiligung in Höhe von 30 Prozent von den entgangenen Werbeeinnahmen aus, die AdBlock Plus, die für diese entgangenen Einnahmen zunächst selbst gesorgt haben, erhält. Anwender können die Whitelist zwar deaktivieren, das scheint allerdings nicht in großem Umfang zu erfolgen.
Der Blogger Sascha Pallenberg lieferte vor wenigen Tagen erstmals eine konkrete Größenordnung für die erfolgten Zahlungen an die Eyeo GmbH, das Unternehmen hinter AdBlock Plus: Google soll zuletzt 25 Millionen US-Dollar dafür gezahlt haben, dass Anzeigen auf den eigenen Angeboten nicht blockiert werden. Auch Amazon und eBay gehören laut Pallenberg zu den zahlenden Kunden; eBay wies den Vorwurf Ende vergangener Woche allerdings von sich.
In Österreich hat der Suchmaschinengigant deshalb schon Probleme mit der Bundeswettbewerbsbehörde bekommen. Neben der Klagevorbereitung in Deutschland sollen die Werbevermarkter laut Focus auch an einer Software-Lösung arbeiten, welche die Anzeige von Website-Inhalten komplett unterdrückt, wenn ein Werbeblocker aktiviert ist.
Bereits im Sommer 2013 hatte Pallenberg der Eyeo GmbH, die den Werbeblocker vertreibt, vorgeworfen, mit dem Unternehmen verbundene Unternehmen gezielt auf eine „Whitelist“ zu setzen und die Strukturen und Verflechtungen der Geschäftsführer und Investoren mit der Mafia verglichen.