Intel Pentium G3258 „Anniversary Edition“ im Test: 55 Euro für das Potential auf 4,7 GHz
4/4Preis-/Leistungs-Rating
Hinweis: ComputerBase erfasst die aktuellen Ladenpreise für alle im Test vertretenen Prozessoren bei den günstigsten Online-Händlern. Dabei werden ausschließlich die Preise von lieferbaren Boxed-CPUs inklusive Kühler und voller Herstellergarantie berücksichtigt. Stand der Preise: 18. Juli 2014.
Die 55 Euro im Einzelhandel sind eine Ansage. Noch nie gab es einen Prozessor von Intel mit frei bestimmbaren Multiplikator für so wenig Geld. Im Preis-Leistungs-Verhältnis landet die CPU ganz vorne, der Core i3-4330 kostet bereits das doppelte, ohne am Ende die doppelte Leistung zu bieten. Diese Lücke wird, je teurer die CPUs werden, nur noch viel größer.
Fazit und Empfehlung
Ein Pentium bleibt auch im Jahre 2014 ein Pentium. Unabhängig davon, wie hoch der Takt ausfällt. Auch wenn die 4,7 GHz des übertakteten Intel Pentium G3258 „Anniversary Edition“ beeindruckend sind, sind zwei Kerne und zwei Threads für viele moderne Spiele zu wenig. Intel hat den Prozessor wohlüberlegt positioniert. Ein empfehlenswerter Preis-Leistungs-Kracher wird die CPU auch extrem übertaktet nicht. Nur wer mit Anwendungen arbeitet, die von der potentiellen Taktsteigerung annähernd linear profitieren, für den kann der Pentium zum Preis von 55 Euro ein Schnäppchen sein.
Im Auslieferungszustand findet sich der Pentium G3258 mit seinen 3,2 GHz dort, wo der günstige „Haswell“-Prozessor erwartet wird. Für Anwendungen durchaus brauchbar, erledigt das Modell mit entsprechenden Limitierungen hinsichtlich der Kerne/Threads und beim Speicher gemächlich seinen Job. Positiv ist die geringe Leistungsaufnahme ab Werk, das Boxed-Modell aus dem Einzelhandel ließ sich zudem um 0,15 Volt in der Spannung nach unten anpassen. Exzellente 19 Watt als Differenzbetrag zwischen Leerlauf und Volllast sind das Resultat.
Mit 4,7 GHz geht es insbesondere bei Anwendungen zügiger voran. Einige Programme skalieren 1:1 mit dem Takt: Aus 47 Prozent mehr Takt werden 47 Prozent mehr Leistung. Auf der anderen Seite stehen die Spiele: Viel Takt bringt heutzutage nur noch auf breiter Basis etwas, vier Kerne oder Threads sollten es schon sein. Selbst bei 4,7 GHz kann der Pentium G3258 zusammen mit einer Nvidia GeForce GTX Titan in einigen Spielen kein ruckelfreies Full-HD-Spielerlebnis bieten – und das bei drastisch gestiegener Leistungsaufnahme.
Am Ende steht der unschlagbare Preis von 55 Euro, der über viele kurzfristige Kritikpunkte hinwegblicken, doch diese nicht vergessen lässt. Für ausgewählte Anwendungen ist der Prozessor durchaus eine Budget-Empfehlung, für den günstigen Zocker-PC sollte jedoch mehr Geld investiert werden. Mit dem kleinsten Core i3 für 90 Euro kommt der Kunde einen um 300 MHz höherer Basistakt mit schnellerem Speicher, AVX 2.0 und AES sowie vier logische Threads, die in Summe für rund 40 Prozent mehr Leistung sorgen.
So bleibt zum Abschluss der Wunsch nach einem Core i3 mit frei bestimmbaren Multiplikator im Preisbereich von knapp über 100 Euro. Ein Wunsch, der zum Schutz der ab Werk schnelleren und teureren CPUs mit Sicherheit nicht in Erfüllung gehen wird.
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