SanDisk Extreme Pro im Test: Erst im Dauereinsatz „Pro“

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Michael Günsch
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Transferraten und Stromverbrauch

Über die SATA-3-Schnittstelle mit einer Bruttodatenrate von 6 Gigabit pro Sekunde soll die Extreme Pro laut Hersteller 550 MB/s lesend und bis zu 520 MB/s schreibend erzielen. Interessanter Weise liegt die maximale Schreibrate laut offiziellem Datenblatt bei den größeren Modellen mit 515 MB/s etwas unter dem 240-GB-Modell. In ähnlicher Form ist dies auch bei der Extreme II der Fall; ein Grund dafür ist nicht bekannt. Mit maximal 100.000 IOPS bei wahlfreien Lese- und 90.0000 IOPS bei Schreibzugriffen zieht die Extreme Pro auf dem Papier mit Samsungs neuem Flaggschiff 850 Pro gleich.

120 GB 240 GB 480 GB 960 GB
seq. Lesen
SanDisk Extreme II 550 MB/s
SanDisk Extreme Pro 550 MB/s
seq. Schreiben
SanDisk Extreme II 430 MB/s 510 MB/s 500 MB/s
SanDisk Extreme Pro 520 MB/s 515 MB/s

Während die versprochenen Leistungsverbesserungen auf dem Papier gering ausfallen, sind in puncto Leistungsaufnahme deutlichere Optimierungen zu erwarten. Laut Hersteller soll das 480-GB-Modell maximal 3,5 Watt im aktiven Betrieb benötigen; die Extreme II bringt es auf deutlich höhere 5 Watt. Neu ist die Unterstützung des Schlafmodus Device Sleep, mit dem der Energiebedarf gegenüber dem gewöhnlichen Idle-Zustand nochmals deutlich gesenkt werden kann. Mit 19 Milliwatt in Falle der Extreme Pro 480 GB benötigt die SSD erheblich mehr Energie im DevSleep als andere aktuelle SSDs, die hier meist im einstelligen Milliwattbereich spezifiziert sind.

Typisch für SanDisks an Endkunden gerichtete SSDs bietet auch die Extreme Pro keine Hardware-Verschlüsselung. Im Gespräch erklärte der Hersteller, dass der Verzicht eine strategische Entscheidung sei. Kaum jemand nutze es und potentiell führe die Funktion zu Problemen, weshalb man nicht damit werben wolle.

Die erste Consumer-SSD mit 10 Jahren Garantie
Die erste Consumer-SSD mit 10 Jahren Garantie

Vor allem als Werbemittel ist wiederum die Garantiezeit von 10 Jahren einzustufen. Dies ist aktuell der längste Garantiezeitraum für Consumer-SSDs. Wichtiger ist jedoch die garantierte Schreibmenge, die SanDisk wie bei der Extreme II mit mindestens 80 Terabyte Total Bytes Written (TBW) angibt. Hier gibt es also keine Verbesserung, die günstigere Crucial MX100 liegt mit 72 Terabyte TBW nur knapp darunter. Auf den Garantiezeitraum gerechnet, garantiert SanDisk ein tägliches Schreibvolumen von knapp 22 Gigabyte. Bei der Extreme II werden, bedingt durch „nur“ 5 Jahre Garantie, täglich 44 Gigabyte versprochen. Aufgrund der kurzen Lebenszyklen von PC-Hardware ist ohnehin fraglich, ob Privatnutzer von der doppelt so hohen Garantiedauer profitieren oder bis zu deren Ablauf längst das Laufwerk ausgetauscht haben.

Wie immer ist bei den TBW-Angaben zu beachten, dass diese sehr konservativ veranschlagt werden und praktisch den ungünstigsten Fall beschreiben. Langzeitstudien haben bewiesen, dass viele SSDs deutlich mehr Schreibzyklen überdauern als vom Hersteller garantiert.

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