SanDisk Extreme Pro im Test: Erst im Dauereinsatz „Pro“
8/9Leistungsbeständigkeit
Futuremarks PCMark 8 bietet neben dem Standard-Storage-Test auch erweiterte Testoptionen. Dazu gehört der sogenannte Consistency Test (PDF-Anleitung), bei dem die Leistungsbeständigkeit nach hoher Belastung über einen längeren Zeitraum ermittelt wird. Als Basis für die Testergebnisse dienen auch hier die Trace-Tests mit Anwendungsdaten aus den Bereichen Spiele, Bildbearbeitung und Office. Allerdings wird die SSD zusätzlich in mehreren Durchläufen mit Daten beschrieben. Erst am Ende jedes Durchlaufs werden dann die Ergebnisse der Trace-Benchmarks ermittelt.
Der Consistency Test beginnt zunächst mit einem Pre-Conditioning, bei dem das gesamte Laufwerk zweifach vollständig mit Daten gefüllt wird. Das zweite Beschreiben dient dazu, auch den vom Over-Provisioning reservierten Speicherbereich, die Spare Area, mit einzubeziehen. Anschließend folgen acht Degenerationsphasen mit dem Ziel, den sogenannten Steady State zu erreichen, bei dem sich die Leistung auf einem Niveau einpendelt. Auf die Degenerationsphasen folgen fünf Steady-State-Phasen.
Nach der durchgehend enormen Belastung beginnen die Erholungsphasen zunächst jeweils mit einer Leerlaufphase von fünf Minuten und einer anschließenden Durchführung der Trace-Benchmarks. Der durchschnittliche Datendurchsatz der einzelnen Phasen lässt sich in einem Liniendiagramm übersichtlich darstellen, sodass die Leistungsentwicklung erkenntlich wird. Die höchste Leistung wird stets in den Erholungsphasen erzielt, die dem Status einer ungenutzten SSD am nächsten kommen. In den restlichen Phasen mit zuvor hoher Schreiblast ist die Leistung zumeist deutlich niedriger. Anhand des Linienverlaufs lässt sich eine Aussage zur Beständigkeit der Durchsatzraten treffen.
Es ist zu bemerken, dass der Consistency Test aufgrund der enormen Datenmengen sehr langwierig (bis zu 24 Stunden) ausfällt und die SSD deutlich mehr belastet als eine alltägliche Nutzung im Privatbereich, weshalb die Ergebnisse vor allem für (professionelle) Nutzer mit dauerhaft hoher Belastung von Relevanz sind.
Der Hersteller hat bereits in Form eigener Benchmark-Diagramme auf die hohe Leistungsbeständigkeit der Extreme Pro hingewiesen und dabei nicht zu viel versprochen. Auch in den Phasen hoher Belastung erreicht das 480-GB-Modell eine hohe und insgesamt sehr konstante Leistung von über 220 MB/s, die nie massiv einbricht. Das höhere Over-Provisioning dürfte einen Teil zu dieser Leistungsbeständigkeit beitragen. Die Samsung 850 Pro erreicht nur in den Erholungsphasen höhere Werte und liegt bei starker Belastung im Schnitt hinter der SanDisk Extreme Pro. Die für den Mainstream-Markt bestimmte Crucial MX100 erweist sich als wenig leistungsbeständig und bricht nach langanhaltender Schreiblast massiv ein. Für Dauerbelastung ist sie damit weniger gut geeignet, was in ihrem Einsatzgebiet als günstiges Laufwerk für Normalnutzer jedoch eine geringe Rolle spielt.
Die Auslegung der Extreme Pro auf konstant hohe Leistung über längere Zeiträume zeigt sich auch im Belastungstest mit Iometer, bei dem das Laufwerk mit 4K-Random-Writes bei 32 ausstehenden Befehlen 30 Minuten lang malträtiert wird. Zwar erreicht die Extreme Pro längst nicht so hohe IOPS-Werte, wie sie die Samsung 850 Pro mit 1.024 GB in den Anfangsminuten zu leisten vermag, jedoch liefert sie nach mäßigem Start etwa fünf Minuten lang über 30.000 IOPS, während die Samsung-SSDs zu diesem Zeitpunkt bereits massiv eingebrochen sind und weniger als 10.000 IOPS erreichen. Im späteren Verlauf bricht die Leistung der Extreme Pro zwar ebenfalls ein, sinkt jedoch nur kurz unter die Marke von 10.000 IOPS und steigt anschließend bis auf über 13.000 IOPS an.