Blizzard: Overwatch macht Team Fortress 2 Konkurrenz
Auf der Blizzcon 2014 hat Blizzard überraschend einen bunten Ego-Shooter im Comic-Look präsentiert, der klar als Konkurrenz zu Valves Team Fortress 2 positioniert wurde. Overwatch verspricht kooperative, schnelle Gefechte mit „Superhelden und Kuriositäten“ für Teams aus sechs Spielern.
In einer zukünftigen Version der Erde hat die Superheldentruppe Overwatch für Ruhe und Ordnung nach einer Zeit der Konflikte gesorgt. Nachdem die Gruppe aufgelöst wurde, „braucht die Welt weiterhin Helden“, in deren Rolle Spieler schlüpfen. Mit vier Klassen, Offense, Defense, Tank und Support, sollen unterschiedliche Spielstile bedient werden.
Für weitere Abwechslung sorgen die Charaktere selbst: Anstelle generischer Vertreter einer Klasse stehen Individuen zur Auswahl, die sich hinsichtlich Ausrüstung und Fertigkeiten noch einmal deutlich voneinander unterscheiden. Während Reaper mit zwei Schrotflinten ausgestattet ist, sich kurzzeitig unverwundbar machen, teleportieren, oder massiven Schaden anrichten kann, nutzt Scharfschütze Widowmaker ein Gewehr, Greifhaken, Minen und als „Ultimate“-Fähigkeit Infrarotsicht, die für kurze Zeit durch Wände blicken lässt.
Our goal with Overwatch is to create an awesome FPS experience that's more accessible to a much wider audience while delivering the action and depth that shooter fans love.
Mike Morhaime, CEO Blizzard Entertainment
Der Titel soll einfach zu erlernen aber schwierig zu beherrschen sein und den Schwerpunkt auf teambasierte Matches legen. Derzeit enthält Overwatch zwei verschiedene Spielmodi. In Point Capture soll ein Team wichtige Stellen der Karte verteidigen, das andere Team selbige erobern. Payload erinnert hingegen wie der Humor der Präsentation stärker an Team Fortress 2, weil Spieler hier ein Objekt an einen bestimmten Punkt der Karte befördern müssen.
Die Schauplätze sollen nicht nur unterschiedliche Szenarien und klassenspezifische Spielstile abdecken, sondern auch beim Artdesign zwischen einem Basar im Schatten einer High-Tech-Pyramide in Ägypten bis hin zu von Hologrammen beleuchteten Straßen eines futuristischen London verschiedene Variationen einer Sci-Fi-Welt abdecken.
Um eine Neuentwicklung handelt es sich bei Overwatch ohnehin nicht: Wie Kotaku von mit dem Studio vertrauten Quellen erfahren konnte, handelt es sich bei dem Spiel definitiv um einen Teil des eingestellten Mammut-MMOs, das unter der Bezeichnung Titan entwickelt wurde. Titan sollte Elemente aus Second Life und Team Fortress miteinander verbinden, wurde in seiner ursprünglichen Form aber schon vor über einem Jahr im Zuge eines Neustarts der Arbeiten zu den Akten gelegt.
Ob Overwatch zum Vollpreis in den Handel gelangt oder auf ein Free-to-Play-Modell setzt, hat Blizzard noch nicht verlauten lassen. Letztere Variante ist in Anbetracht des Konzepts und der Konkurrenz allerdings die wahrscheinlichere Option. Auf der Homepage des Spiels können sich Interessierte schon jetzt für den Beta-Test bewerben, der für das Jahr 2015 angesetzt ist.