Virtual Reality: Gear VR führt zu Hitzeproblemen beim Galaxy Note 4
Samsungs Virtual-Reality-Brille Gear VR führt beim Spielen offenbar zu einem Hitzeproblem beim für die Verwendung benötigten Galaxy Note 4. Wenige Wochen vor dem Verkaufsstart verspricht der Konzern aber: Die Schwierigkeiten sind gelöst. Bei Mitentwickler Oculus spricht man dagegen von einem grundsätzlichen Problem.
Über die Probleme hatten Entwickler berichtet, die die Gear VR auf der Samsung Developer Conference in Kombination mit dem Galaxy Note 4 ausprobieren konnten. Demnach streikte das Smartphone beim Spielen nach etwa 20 Minuten weil ein „thermal limit“ erreicht worden war. Dabei soll das Note 4 auch tatsächlich merklich heißer geworden sein. Das Abspielen von Videos soll im Unterschied zum Spielen kein Problem sein, wohl weil das Material hier vorgerendert werden kann.
Die Samsung-Mitarbeiter vor Ort sollen mit dem Umstand mehr oder weniger offen umgegangen sein. Gegenüber Besuchern soll erklärt worden sein, dass es feste Wechselzeiten gäbe, in denen die Smartphones zur Abkühlung ausgetauscht werden müssten.
Sollte das Galaxy Note 4 in Kombination mit der Gear VR tatsächlich über derlei Probleme verfügen, wäre dies ein beträchtlicher Makel für das Angebot. Schließlich gehört es zu den potentiellen Stärken einer solchen Lösung, das auch Spiele wiedergegeben werden können.
Entsprechend schnell wiegelte Samsung mit Blick auf die Berichte ab. Samsung-Manager Andrew Dickerson erklärte gegenüber Re/code, die Demo-Geräte hätten über ein SDK verfügt, dass die technischen Möglichkeiten überreizt habe. „Wir haben die Kerne auf ein vernünftigeres Level zurückgeholt“, sagte Dickerson. Die Performance, die dabei verlorenging, habe man auf anderem Wege teilweise wieder wett gemacht.
Die Aktualisierung des SDKs ist laut Dickerson auch ein Grund dafür, dass sich der Verkaufsstart von ursprünglich Oktober auf Dezember verschoben hat. Mit dem neuen Kit, so der Samsung-Manager, sei die Gear-VR-Note-4-Kombination kürzlich acht Stunden am Stück gelaufen.
Ob das Problem mit der Anpassung des SDKs tatsächlich gelöst ist, muss bezweifelt werden. Im Gespräch mit dem MIT Technology Review redete Oculus-Manager Max Cohen jedenfalls erstaunlich offen über die Herausforderungen, die nicht nur die von Oculus mitentwickelte Gear VR, sondern grundsätzlich alle mobilen VR-Lösungen betreffen: „Hitze ist unser Hauptproblem“, sagte Cohen, der bei Oculus das Mobile-Geschäft verantwortet.
„Wenn man die CPU und GPU eines Smartphones ständig am Limit laufen lässt, wird das Gerät sehr schnell heiß werden“, erklärte Cohen weiter. Am Ende müsse das Smartphone entweder die Geschwindigkeit beschneiden oder sich aber abschalten. „Das ist ein Problem, das sich nicht in der nahen Zukunft wird lösen lassen.“