Standort Deutschland: Nach Loewe meldet auch Metz Insolvenz an
Der TV-Hersteller Metz ist einer der letzten, der noch in Deutschland produziert – und muss sich der starken Konkurrenz vorerst geschlagen geben. Das Traditionsunternehmen stellt einen Insolvenzantrag. Eine Sanierung des Unternehmens wird angestrebt. Loewe ging im Jahr 2013 denselben Weg.
Das Familienunternehmen fertigte 70 Jahre lang Fernseher und Fotoelektronik. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens läuft ohne Einschränkungen weiter, ließ das Unternehmen verlautbaren. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für drei Monate bis Ende Januar 2015 gesichert.
„Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, betont der vom Insolvenzgericht bestellte Rechtsanwalt Joachim Exner in einer Presserklärung. Exner begleitete bereits die Sanierung des TV-Herstellers Loewe. Die Chancen für eine Sanierung stehen laut diesem auch für Metz gut, es sei eine etablierte Marke und habe „eine wettbewerbsfähige Technologie und hochqualifizierte Mitarbeiter “, so Exner weiter.
Das Unternehmen im fränkischen Zirndorf ist in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten: In den letzten Jahren schrieb es vermehrt rote Zahlen, im Jahr 2013 brach der Umsatz um ein Viertel ein, die günstige Konkurrenz aus Fernost war zu stark. Die Nischenstrategie, hochwertige Produkte inklusive Service an vornehmlich ältere Käuferschichten zu verkaufen, reichte nicht mehr aus. Ein neues Sortiment mit günstigeren, aber doch hochwertigen TV-Geräten kam erst im Sommer 2014 und damit zu spät. Eine entsprechenden Finanzspritze soll dem Unternehmen nun neue Chancen eröffnen. Ein positives Beispiel dafür hat Rechtanwalt Exner vorzuweisen: Der Hersteller Loewe konnte durch neue Investoren im zweiten Anlauf einen Neustart wagen.