SF3700: Ein Lebenszeichen der neuen SandForce-Controller
Seit der ersten Ankündigung im November 2013 ist die neue Generation der SandForce-Controller nur auf Messen ein zudem seltener Gast. Auf der CES 2015 sind erneut Prototypen mit SF3700-Chip zu sehen. Marktreife SSDs werden aber voraussichtlich erst im Sommer erhältlich sein – mit reichlich Verspätung.
Ein Indiz für die näher rückende Markteinführung ist das Vorhandensein funktionstüchtiger Chips. Adata zeigte in Las Vegas eine Referenz-SSD mit SF3700 (Codename Griffin) und 512 GB MLC-Speicher (Toshiba A19nm), die als M.2-Modul auf einer PCIe-Adapterkarte sitzt. Nach letztem Informationsstand unterstützt der SF3700 bis zu vier PCIe-2.0-Leitungen, die eine Bruttodatenrate von 2.000 MB/s abzüglich Protokoll-Overhead liefern. Ferner unterstützt der Controller neben AHCI auch das neue NVMe-Protokoll für PCIe-SSDs. Die maximalen sequenziellen Transferraten wurden von LSI bisher mit 1.800 MB/s lesend wie schreibend angegeben.
TweakTown ließ sich die Leistung des Prototypen anhand eines Benchmarks demonstrieren. Wie Screenshots zeigen, erzielte die SF3700-SSD eine Transferrate von 1.291 MB/s bei einem Mix aus 80 Prozent gelesenen und 20 Prozent geschriebenen, sequenziellen Daten mit dem IOmeter-Benchmark. Beim reinen sequenziellen Schreiben mit einer Befehlswarteschlange von 64 erreichte das Laufwerk beachtliche 1.545 MB/s und bei einem „4k random workload“ mit nur einem ausstehenden Befehl eine Zugriffszeit von durchschnittlich 0,07 ms und maximal 0,99 ms. Aufgrund des Vorserienstatus können die Resultate aber von jenen kommender Endprodukte abweichen, mit deren Auslieferung nach Schätzungen aber erst im Juni (zur Computex) zu rechnen sei.
Eines dieser Endprodukte soll die Server-SSD SR1020NP von Adata auf Basis des SF3700 sein. Die SSD im M.2-Format mit 80 mm Länge soll bis zu 1 TByte Flash-Speicher bieten.
Mit maximal vier PCIe-2.0-Leitungen ist die SF3700-Familie aber nicht mehr auf dem neuesten Stand bei M.2-SSDs. Samsungs SM951 bringt es dank PCIe 3.0 x4 auf Transferraten von mehr als 2.000 MB/s und wird bereits ausgeliefert.
Die Controller der SandForce-Familie gehören seit der Übernahme der LSI-Sparte von Avago zu Seagate. Waren SandForce-Chips früher in zahlreichen SSDs von Drittanbietern vertreten, werden nun stattdessen vermehrt Controller von Marvell, Silicon Motion oder Phison eingesetzt.
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