E-Books: Tom Kabinet mit Plänen für Flatrate in den Niederlanden
Nicht einmal eine Woche nach dem Urteil eines Amsterdamer Gerichts über die Legalität des Verkaufs von gebrauchten digitalen Büchern in den Niederlanden formiert sich Tom Kabinet neu. Zukünftig wird das Unternehmen auf ein Ausleihangebot mit Pauschalpreis setzen.
In dem Verfahren zwischen der Verkaufsplattform und der niederländischen Verlegervereinigung (NUV) hatte der Gerechtshof Amsterdam das vorangegangene Urteil der Rechtsbank Amsterdam bestätigt und sah den Verkauf von gebrauchten E-Books in den Niederlanden unter bestimmten Auflagen ebenfalls als rechtmäßig an. Dazu müssen Anbieter jedoch sicherstellen, dass angebotene Bücher nicht aus illegalen Quellen stammen. Diese Vorgabe konnte Tom Kabinet trotz verschiedener Maßnahmen nicht zur Gänze erfüllen.
Jetzt hat der Anbieter überraschend die Umstrukturierung seines Dienstes hin zu einer E-Book-Flatrate bekannt gegeben. Damit diese noch in diesem Jahr zu einem zunächst genannten monatlichen Festpreis von fünf Euro an den Start gehen kann, sucht das Unternehmen aktuell nach Finanzierungsmitteln in Höhe von 300.000 Euro. Da diese Art des Bücherkonsums in den Niederlanden nicht verbreitet ist, hofft Tom Kabinet auf bereits 20.000 Abonnenten für das erste Quartal 2016. Konkurrent Amazon ist beispielsweise erst seit November des letzten Jahres mit der Kindle-Plattform in den Niederlanden vertreten, jedoch bisher ohne den Verleihdienst Kindle Unlimited.
Sollte das Unternehmen mit dem Angebot in den Niederlanden Fuß fassen können, stellt Tom Kabinet bereits eine Ausweitung des Dienstes in sechs weitere Länder in Aussicht.
Durch die Umstrukturierung dürfte die rechtliche Auseinandersetzung zwischen Tom Kabinet und der NUV ein Ende gefunden haben, womit eine Weiterführung vor dem Gerichtshof der Europäischen Union sowie ein damit verbundenes europaweites Grundsatzurteil als unwahrscheinlich gilt.