Intel: Vater von Centrino, Pentium M & Co. geht nach 33 Jahren
Nach 33 Jahren bei Intel verlässt Shmuel (Mooly) Eden den Konzern, um sich neuen Herausforderungen zu widmen. In seiner langjährigen Laufbahn war er an unzähligen Projekten beteiligt, seit 2011 aber nach und nach auf das Abstellgleis geschoben worden, sodass der Abgang nicht überrascht.
Zuletzt hatte Eden die Position des Intel-Präsidenten in Israel und des General Managers der Perceptual Computing Group inne, ein 2011/2012 neu geschaffener Posten rund um Projekte wie Realsense-Kameras. Von 2005 bis 2009 sorgte er als Chef der Notebook-Sparte für massives Wachstum in dem Bereich, 2009 erfolgte die Beförderung zum Chef der gesamten PC-Sparte im Hause Intel.
1982 kam Eden zu Intel und war zu Beginn in verschiedenen technischen und später auch leitenden Positionen in der Prozessorentwicklung beschäftigt. In den folgenden Jahren war er unter anderem an der Entwicklung des Pentium MMX beteiligt, ab 1999 als Direktor und Manager des Forschungs- und Entwicklungs-Zentrums in Israel für Centrino- und Pentium-M-Entwicklung verantwortlich, auf der nach dem großen Netburst-Flop mit dem Pentium 4 und dem Hitzeweltmeister Prescott bei Intel alle heutigen Entwicklungen basieren.
Intels Fehlplanungen in der Mobile-Sparte mit Milliarden US-Dollar Verlusten in jedem Jahr, aber auch das nahezu vollständige Aussterben der Atom-Serie im Notebook-Segment sorgte bei Intel letztlich nicht nur für den Abgang des CEO, auch in anderen Bereichen wurde aufgeräumt. Dort traf es bereits Ende 2011 auch Eden, der als Chef der PC Client Group seinerzeit für alle Bereiche rund um Desktop, Notebook und Mobile inklusive Planung, Architektur, Umsetzung und Marketing verantwortlich war. Damals zeichnete sich bereits deutlich ab, dass das Smartphone- und Tablet-Geschäft komplett verschlafen wurde – ein Umstand, dem Intel auch 2015 kaum begegnen kann. Auch wenn der Chipriese im letzten Jahr die Auslieferung von 46 Millionen Chips für diesen Bereich feierte, hat Intel dies mehr als 4,2 Milliarden US-Dollar gekostet, da diese im Rahmen von contra revenue quasi verschenkt wurden. Das kostete auch Eden seinen Job, der damals bereits im erweiterten Kreis der CEO-Nachfolge gehandelt wurde.
Nach knapp über drei Jahren auf dem unscheinbaren Posten des Managers der Perceptual Computing Group aber parallel auch „nur“ als Präsident neben Maxine Fassberg als Intel-CEO Israel verlässt Eden nun Intel auf eigenen Wunsch auf der Suche nach neuen Herausforderungen.