Intel NUC mit Core i7 im Test: Mit 28-Watt-CPU und Iris zur 4K-HEVC-Wiedergabe
Einführung
Der stärkste NUC bisher kommt in den Handel. Ausgestattet mit einem Core i7 mit Taktraten von 3,1 bis 3,4 GHz aber insbesondere der deutlich stärkeren Grafikeinheit Iris 6100 soll das jüngste Mitglied der NUC-Familie in Bereiche vordringen, in denen die Kleinst-PCs bisher nicht vertreten waren. Der ComputerBase-Test zeigt die Vor- aber auch Nachteile dieser potenten Lösung.
Intel NUC-Kit NUC5i7RYH
Auch beim neuesten Schützling ist die aktuelle Intel-Plattform rund um die Broadwell-Prozessoren die zugrunde liegende Basis. Mit dem Core i7-5557U kommt jedoch das bis heute schnellste Modell in dieser Klasse zum Einsatz, Taktraten selbst ohne Turbo-Modus von 3,1 GHz bietet bisher keine 14-nm-CPU. Im Turbo, der dank einer TDP von 28 Watt nahezu immer anliegt, bietet das Modell gar 3,4 GHz.
Gegenüber Core i3 und Core i5 aus der Broadwell-Familie bieten die Core i7 zudem 4 statt 3 MByte L3-Cache. Doch viel wichtiger: die integrierte Grafikeinheit in der Ausbaustufe GT3 setzt auf 48 Execution Units und taktet mit maximal 1,1 GHz. Als Iris 6100 ist sie die zweitschnellste Lösung in Intels Portfolio, darüber steht nur noch die Iris Pro 6200, die auf die gleiche Anzahl an EUs bei ähnlichen Taktraten zurückgreift, zusätzlich aber eDRAM als quasi vierte große Cache-Stufe besitzt.
Abseits des stärkeren Prozessors kommen die typischen Eigenschaften der aktuellen NUCs auch beim Flaggschiff zum Vorschein. An erster Stelle stehen die zwei Speicherbänke für maximal 16 GByte DDR3L im SO-DIMM-Format, offiziell abgesegnet bis 1.600 MHz. Für die notwendigen Anschlüsse sorgt der auf dem gleichen Package sitzende Plattform Controller Hub (PCH), der für Massenspeicher einen klassischen SATA-Anschluss sowie intern einen M.2-Port bereitstellt. Beim M.2-Anschluss werden SSDs bis hinauf zu PCIe x4 allerdings via PCI-Express-2.0-Protokoll unterstützt, was in maximal rund 1.600 MB/s resultiert. Selbst die aktuell schnellsten M.2-SSDs aus dem Consumer-Bereich wie die Samsung SM951 werden dort nur im Extremfall limitiert.
Bei den weiteren Anschlüssen gibt es die gewohnte Kost. Vier USB-Ports und Gigabit-LAN, ein Kopfhörer-Stecker sowie Infrarot wird geboten. Bei den Videoausgängen werden wie bei Intels NUC üblich nur zwei Mini-Anschlüsse geboten, der Lieferumfang enthält jedoch keine Adapter. Da die wenigsten Displays von Haus aus diese Mini-Lösungen unterstützen, muss der Käufer auf passende Kabel bzw. Adapter zurückgreifen.
Intel NUC-Kit NUC5i3RYH | |
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Preis: | ab 478 Euro |
CPU: Integrierte GPU: Chipsatz: |
Intel Core i7-5557U, 3,1 – 3,4 GHz, 4 MByte L3-Cache 2 Kerne / 4 Threads Intel Iris 6100 Broadwell PCH-LP |
Arbeitsspeicher: | 2 × DDR3L-1600, SODIMM, max. 1,35 Volt, max. 16 GByte |
Massenspeicher: | 1 × M.2, 10 Gbit/s (2242, 2260, 2280) 1 × SATA 6 Gbit/s (max. 9,5 mm Höhe) |
interne Anschlüsse: | 1 × M.2, Intel WLAN 7265D2W fest verlötet (802.11ac/n/g/b/a + Bluetooth 4.0 + Wireless Display) |
externe Anschlüsse: | 4 × USB 3.0 2 × USB 2.0 (via Header) 1 × Intel I218-V Gigabit-LAN 1 × Mini-DisplayPort 1.2 1 × Mini-HDMI 1.4a 1 × Kopfhörer 1 × Infrarot 1 × Kensington-Lock |
Abmessung: | 115 × 111 × 49 mm |
Lieferumfang: | Netzteil 65 W (19 V, 3,43 A) + Stromkabel + Länder-Adapter, VESA-Halterung (100 × 100 mm), Kurzanleitung, Logo-Sticker |
Eine Besonderheit fällt dem Gehäuse, genauer gesagt dem Deckel zu. Er kann gegen Alternativen ausgetauscht werden um so beispielsweise NFC, die Nutzung der zusätzlichen USB-Ports oder weitere Möglichkeiten anzubieten. Hauppauge, der bekannte Hersteller von TV-Karten, hat bereits den Prototyp einer Lösung gezeigt, die direkt in diese Form passt. Intel bietet für Hersteller verschiedene technische Zeichnungen als Ausgangsbasis zum Download an, die sogar mit einem 3D-Drucker erstellt werden können.
Weiterhin stellt Intel für die NUC auch Dokumente zum Download zur Verfügung, die die Integration der Mini-PCs an bestimmten Arbeitsplätzen wie einem Kiosk oder Geldautomat beschreiben.