Cryorig H5 und R1 Ultimate im Test: Montage und Lautstärke trüben Wabenstruktur und Leistung
3/4Kühlleistung
Wie ComputerBase PC-Kühler seit Anfang 2015 testet, kann dem Artikel „So testet ComputerBase PC-Kühler“ entnommen werden.
Standardbelüftung
Der Cryorig R1 Ultimate besitzt eine sehr hohe Kühlleistung. Bei Volllast unter Prime95 arbeitet einzig der Noctua NH-D15 noch effektiver. In Assassin's Creed Unity übernimmt der R1 Ultimate sogar komplett die Führung und lässt den NH-D15 hinter sich. Der H5 Ultimate setzt sich hingegen an das untere Ende der Rangliste. Nur den Dark Rock TF mit einem Lüfter sowie den Shadow Rock LP kann er hinter sich lassen. Unter Spielelast kann der H5 Ultimate mit dem HR-02 Macho Rev. B und dem Dark Rock TF gleichziehen.
Bei Erhöhung der CPU-Frequenz auf 4,4 Gigahertz bleibt das Bild ähnlich. Unter Volllast liegt der R1 Ultimate in Prime95 auf dem zweiten, beim Spielen auf dem ersten Platz. Der Abstand beträgt in beiden Fällen nur wenige Grad Celsius. Für den H5 Ultimate sieht das Bild weiterhin schlecht aus: In Assassin's Creed Unity zieht sogar der Dark Rock TF mit nur einem Lüfter an ihm vorbei. Auch die anderen Tower-Kühler mit lediglich einem Lüfter kühlen mehrere Grad besser.
Referenzbelüftung
Mit diesem Testbericht halten auf Wunsch der Leser auch Messungen mit einem Referenzlüfter wieder Einzug. Dafür wird auf beiden Kühlern jeweils ein Noctua NF-P14 montiert. Die Kühlleistung wird bei 50, 75 und 100 Prozent Drehzahl (600, 900 und 1.200 U/min) bei Prime95-Last ohne Übertaktung ermittelt. Weitere Messungen mit Referenzbelüftung werden für die bisher getesteten Kühler nachgereicht.
Beim Cryorig H5 Ultimate steigt die Temperatur linear in Relation zur sinkenden Drehzahlen. Im Vergleich dazu steigt die Temperatur beim R1 Ultimate bei dem Schritt von 900 auf 600 U/min stärker als von 1.200 auf 900 U/min. Die Ursache dafür findet sich bei dem Abstand zwischen den Lamellen. Beim R1 Ultimate ist 1 mm Platz weniger vorhanden, bei geringeren Drehzahlen kann der Lüfter nicht mehr genügend Luft fördern, um den Kühlkörper optimal zu nutzen.
Schalldruckmessung
Der Cryorig R1 Ultimate arbeitet bei voller Prozessorlast in Prime95 mit sehr lauten 44,9 dB(A). Zum Vergleich: Der in der Kühlleistung leicht überlegene NH-D15 arbeitet mit – immer noch hörbaren – 40,5 dB(A) leiser. Der H5 Ultimate kann sich zumindest bei voller Last vom R1 Ultimate absetzen, hier stehen 42,8 dB(A) auf der Anzeige.
Wenn die Auslastung durch den Wechsel des Szenarios sinkt, entspannen sich die beiden 140-mm-Lüfter merklich. Die Lautstärke des R1 Ultimate im Spielebetrieb sinkt auf 39,3 dB(A) ab. Damit liegt der Kühler nicht mehr total abgeschlagen auf dem letzten Rang, sondern platziert sich im unteren Mittelfeld. In Assassin's Creed Unity liegt der Unterschied nur noch bei 0,9 dB(A). Kein Wunder, nutzen beide Kühler doch den gleichen Lüfter, nur beim R1 Ultimate in doppelter Ausführung.
Mit aktivierter Übertaktung des Prozessors ändert sich das Bild nicht. Die Lautstärke des R1 Ultimate bleibt bei extrem störenden 44,9 dB(A) in Prime95 stehen. In Assassin's Creed Unity steigt der Lärmpegel des R1 Ultimate minimal auf nunmehr 39,7 dB(A). Der H5 Ultimate wird um 0,6 dB(A) lauter.
Die Messwerte bei 50, 75 und 100 Prozent Drehzahl offenbaren, dass der R1 Ultimate bei voller CPU-Last auch mit voller Drehzahl arbeiten muss, um die guten Temperaturen zu erreichen. Bei 100 Prozent sind die beiden Lüfter deutlich aus dem geschlossenen Gehäuse des Testsystems herauszuhören; auch dann, wenn weitere Komponenten wie die Grafikkarte ebenfalls ihre Lüfter aufdrehen. Der H5 Ultimate kann sich nur bei 100 Prozent Drehzahl von seinem größeren Bruder absetzen. Das Absenken der Drehzahl auf 75 oder 50 Prozent hilft dem R1 Ultimate dabei, den Lärmpegel auf ein erträgliches Niveau zu senken. Der H5 Ultimate hat dies nicht zwingend nötig.