LG G4: Hersteller ermöglicht Entsperren des Bootloaders
Wer auf seinem Smartphone ein Custom ROM installieren will, muss in der Regel zunächst den Bootloader entsperren. Angefangen bei der Open-Market-Version des LG G4 für Europa (H815), wird LG dies in Zukunft bei weiteren Smartphones ermöglichen. Zum Garantieverlust führt das Entsperren aber auch mit offizieller Hilfe von LG noch.
LG warnt explizit davor, dass das Smartphone durch den Betrieb mit einer anderen als der offiziellen Software Schaden nehmen kann, gegebenenfalls nicht mehr alle Funktionen unterstützt werden, das Smartphone überhitzen kann und Anwendungen wie Dienste zum Herunterladen und Streamen von Filmen und Musik, die DRM einsetzen, unter Umständen nicht mehr richtig funktionieren, da die DRM-Schlüssel nicht mehr gültig sind. Zudem steige die Gefahr, durch Viren, Malware und den Verlust persönlicher Daten Schaden zu nehmen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Entsperr-Option ist eigentlich nur für Entwickler vorgesehen, um ihnen die Arbeit mit den Smartphones von LG zu erleichtern. Wer nicht genau wisse, was er tut, solle vom Entsperren des Bootloaders lieber die Finger lassen, rät der Hersteller. Einen Weg zurück gibt es im Gegensatz zu Nexus-Geräten von Google nicht. Wurde das Smartphone einmal entsperrt, bleibt es auch entsperrt.
Dass LG verhindern möchte, dass unversierte Nutzer das Entsperren einfach zum Spaß ausprobieren, lässt sich auch am nicht gerade intuitiven Entsperrvorgang erkennen, für den unter anderem eine Registrierung bei LG und das Android SDK notwendig sind. Zudem werden die IMEI-Nummer und die Device ID des Gerätes benötigt, bevor der Schlüssel zum Entsperren des Smartphones per E-Mail zugeschickt wird.
Wie sich das Entsperren des Bootloaders negativ auf die Funktionen eines Smartphones auswirken kann, konnte am Beispiel von Sonys Xperia-Reihe – zumindest temporär – schon mehrmals beobachtet werden. Nach dem Entsperren sank die Qualität der mit der Kamera geschossenen Bilder, was eine Folge der nicht mehr gültigen DRM-Schlüssel war. Sony konnte dieses Problem beim Xperia Z1 jedoch durch ein Softwareupdate lösen.