Intel: Präsidentin und Führungskräfte gehen, Aktienkurs steigt
Mit einem Rundumschlag hat Intel nicht nur seine Präsidentin Renée James verabschiedet, sondern auch in diversen anderen Bereichen Personal aus Führungspositionen entlassen. Die Börse nahm die Personalentscheidungen wohlwollend auf, da sie viele Problembereiche des Konzerns betreffen.
Allen voran wird die Entscheidung von Renée James, die als Präsidentin neben CEO Brian Krzanich dem Konzern vorstand, begrüßt. Sie war 28 Jahre im Konzern und leitete unter anderem die Software-Sparte von Intel, die im Jahre 2011 für 7,7 Milliarden US-Dollar McAfee übernahm. Analysten von Citigroup sehen in diesem Kauf bis heute keinen Gewinn für Intel, der gesamte Softwarebereich biete darüber hinaus aktuell keine größeren Wachstumschancen und werfe kaum Profit ab. Intel betonte in der offiziellen Erklärung, James werde einen CEO-Posten bei einem anderen Unternehmen antreten, laut Citigroup sei sie aber noch auf der Suche und habe bisher keine Stelle gefunden.
Die Aufräumaktion bei Intel betrifft aber noch weitere Bereiche. Nach der Zusammenführung der ständig in den roten Zahlen arbeitenden Smartphone- und Tablet-Sparte mit dem PC-Segment zu einem einzigen Geschäftsbereich ist Hermann Eul als einer der Mobile-Chefs seinen Job los. Der über Infineon zu Intel gekommene Manager wird sich ab 2016 „neuen Herausforderungen außerhalb des Konzerns widmen“. Auch Mike Bell, der sowohl der Mobile & Communications Group als auch der New Devices Group rund um Produkte für das Internet of Things vorstand, wird Intel verlassen und in den Ruhestand gehen.
Zu guter Letzt vermeldet Intel den Abschied von Intel Capital President Arvind Sodhani, der nach 35 Jahren bei Intel in den Ruhestand geht. Dies nutzt Intel, um die Bereiche Mergers and Acquisitions sowie die Strategic Transactions Group unter einem Dach zu vereinen, dem Wendell Brooks vorstehen wird.
Die Aufräumaktion in der Führungsebene schließt nahtlos an die Aktionen in anderen Bereichen an. In den USA wurden zuletzt erneute Entlassungen bei Intel bekannt, in Deutschland wurden verschiedene Standorte geschlossen, um die Kompetenzen an anderen Standorten zu bündeln, wie Intel Deutschland gegenüber ComputerBase betonte. Unterm Strich will der Intel-Konzern am Jahresende wieder so viele Arbeitnehmer beschäftigen wie zu Beginn des Jahres – rund 106.000.