Samsung 850 Pro 2 TB im Test: Die größte SSD für Verbraucher ist weniger „Pro“
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Neuzustand und Leistungsabfall
Zur Überprüfung der Leistungsbeständigkeit dient der Benchmark AS SSD. Mit diesem werden Transferraten und Zugriffszeiten der SSDs zunächst im leeren Auslieferungszustand und im späteren Verlauf nach normaler Nutzung mit installiertem System sowie nach starker Nutzung und fast vollständiger Befüllung überprüft. Details zu diesem Vorgehen und den vorbereitenden Maßnahmen liefert der Artikel „So testet ComputerBase SSDs“.
Neuzustand (ohne Daten) |
Normalzustand (35 GB belegt) |
Stark genutzt (10 GB frei) |
∆ Neuzustand zu Stark genutzt |
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Sequenzielles Lesen (MB/s) | 521,08 | 519,36 | 522,27 | 0 % |
Sequenzielles Schreiben (MB/s) | 501,18 | 500,11 | 407,72 | – 19 % |
4K Lesen (MB/s) | 38,98 | 37,83 | 38,56 | – 1 % |
4K Schreiben (MB/s) | 109,74 | 108,84 | 107,04 | – 2 % |
4K 64Thrd Lesen (MB/s) | 375,11 | 373,19 | 370,65 | – 1 % |
4K 64Thrd Schreiben (MB/s) | 314,48 | 285,14 | 184,31 | – 41 % |
Nach einer Erholungsphase von 30 Minuten im Leerlauf im Anschluss an den Belastungstest mit wahlfreien 4K-Schreibzugriffen zeigten erste Messungen eine sequenzielle Schreibrate von lediglich 450 MB/s statt der üblichen 500 MB/s. Dem bis auf 10 GB gefüllten Laufwerk wurde zusätzliche Leerlaufzeit gewährt und im Abstand von je einer Stunde bis hin zu vier Stunden nach dem Belastungstest erneut Messungen durchgeführt. Eine Erholung der Schreibrate war nicht zu verzeichnen, teils sanken die Werte unter 350 MB/s, sodass im Schnitt aller Messungen rund 407 MB/s festzuhalten sind. Dies bedeutet gegenüber dem leeren Neuzustand einen Leistungsverlust von knapp 20 Prozent.
Zur weiteren Überprüfung wurde der TRIM-Befehl über die Laufwerksoptimierung von Windows manuell ausgeführt. Nach einem Neustart und kurzer Wartezeit zeigte sich jedoch keine Besserung. Erst nachdem die Iometer-Testdatei, die zur restlichen Befüllung der SSD diente, gelöscht wurde, zeigte sich nach einem Neustart unmittelbare Besserung: Die SSD erreichte wieder die volle Schreibrate von 500 MB/s, allerdings entsprach der Füllstand dann nicht mehr dem Szenario der fast vollständig befüllten SSD, sondern dem „Normalzustand“.
Die Ursache für den überdurchschnittlichen Verlust der Schreibleistung bei hohem Füllstand ist nicht bekannt. Allerdings war Ähnliches bei der Crucial MX200 mit 500 und 1.000 GB zu beobachten und in abgeschwächter Form auch bei der SanDisk Extreme Pro mit 480 GB. Die anderen auf gleiche Weise getesteten Modelle der Serie Samsung 850 Pro zeigten dieses Verhalten nicht. Auch die für Privatnutzer kaum relevante Schreibrate bei 64 ausstehenden Befehlen sinkt bei der 850 Pro mit 2 TByte überdurchschnittlich stark.
Leistungsbeständigkeit
Als „Pro“-Serie richtet sich Samsung mit den 850 Pro an Anwender mit hohen Leistungsansprüchen. Der Consistency Test des PCMark 8 simuliert eine extreme Dauerlast, wie sie bei Normalanwendern nicht auftritt, bei professionellen Anwendungen aber eine Rolle spielen kann. Erwies sich die 850 Pro mit 1.024 GB als eines der beständigsten SATA-Laufwerke im Testfeld und erreichte auch unter extremer Last noch Transferraten jenseits von 200 MB/s, so kläglich schneidet die große Schwester mit 2.048 GB Speicherplatz ab. Die Datenrate liegt in den Belastungsphasen und im Steady-State-Bereich zwischen 130 und 170 MB/s.
Damit werden zwar noch die meisten Mainstream-SSDs deutlich überboten, von den Oberklassemodellen OCZ Vector 180, SanDisk Extreme Pro und der angesprochenen 850 Pro mit 1 TB ist die 2-TB-SSD aber weit entfernt. In den abschließenden Erholungsphasen steigt die Durchsatzrate zudem nur sehr gemächlich, sodass der Graph nahezu geradlinig verläuft.
Bei einer kontinuierlichen Belastung mit 4K-Schreibzugriffen profitiert die Samsung 850 Pro 2 TB hingegen von ihrer Speichermenge. Etwa fünf Minuten lang liefert die SSD 50.000 IOPS oder mehr. Die 850 Pro mit 1 TB brach bereits unter zwei Minuten deutlich ein. Die Graphen veranschaulichen, dass die Leistung des größeren Modells weitaus länger auf hohem Niveau verbleibt und weniger abrupt abfällt. Nach etwa zehn Minuten nähern sich beide Linien an und verlaufen anschließend auf niedrigem, aber sehr konstantem Niveau. Bei hoher Befehlslast über wenige Minuten ist das 2-TB-Modell von Samsung somit wirklich „Pro“.
Ratings
Das Leistungs-Rating berücksichtigt die Ergebnisse aus den Abschnitten Benchmarks und Praxistests. Die Samsung 850 Pro 2 TB ist demnach das drittschnellste SATA-Laufwerk im Testfeld und knüpft an die Leistung der kleineren Vorgänger an. Dass an der Spitze allerdings Modelle der günstigeren 850-Evo-Serie stehen, verdeutlicht, dass für viele Anwendungszwecke der Aufpreis für ein Pro-Modell nicht lohnt.