AMD: Chef-Architekt und K8-Schöpfer Jim Keller geht
Nach seinem Ausflug über Umwege zu Apple, war Jim Keller 2012 zu AMD zurückgekehrt und war als „Chief Architect“ mit der Entwicklung von Prozessoren betraut. Wie Hexus berichtet, wird Keller AMD heute verlassen.
Als Begründung wird die so oft genutzte Phrase „um sich anderen Aufgaben zu widmen“ angeführt, die genauen Hintergründe bleiben somit unklar.
Jim Keller war als gelernter Ingenieur 1998 an der Entwicklung des Prozessor-Designs K7 von AMD beteiligt, im darauf folgenden Jahr fungierte er als einer der führenden Chip-Architekten beim K8-Design, das sich in Form der Athlon 64 als großer Erfolg erwies. Gerade vor diesem Hintergrund wurde Kellers Rückkehr zu AMD im Jahr 2012 mit großen Hoffnungen begleitet – Keller sollte frischen Wind für die Entwicklung neuer CPU-Architekturen mit sich bringen. Zu den neuen Projekten unter Kellers Leitung zählt die voraussichtlich spät im kommenden Jahr erscheinende Zen-Architektur, an die hohe Erwartungen geknüpft sind.
Um durch seinen erneuten Weggang aufkeimende Negativstimmung im Keim zu ersticken, erklärte AMD gegenüber Hexus, dass Keller ein „starkes Team“ hinterlässt, welches für den Erfolg „gut positioniert“ sei. AMDs Roadmaps sollen durch den Weggang des Chefarchitekten nicht beeinflusst werden. Die Zen-Architektur soll 2016 die Phase der Bemusterung (sampling) erreichen, für Umsatz sorgen sollen die neuen Prozessoren aber erst 2017, was die Vermutung um eine Markteinführung frühestens Ende 2016 bestätigt.
Den Platz von Jim Keller werde AMDs Chief Technology Officer (CTO) Mark Papermaster übernehmen, der damit mit der Leitung von Kellers Architektur-Team und die Aufsicht für „eines der wichtigsten Produkte in der Geschichte des Unternehmens“ betraut sei.
AMD hatte erst kürzlich mit der Gründung der Radeon Technologies Group eine Umstrukturierung vollzogen, die die Grafiksparte des Chip-Entwicklers betrifft.