Arbeitsspeicher: Biostar und ASRock mit DDR3 und DDR4 auf einem Board
Intels Skylake-CPUs können sowohl mit DDR4- als auch mit DDR3(L)-RAM umgehen. Die meisten Skylake-Mainboards unterstützen DDR4, einige setzen auf DDR3. ASRock und Biostar lassen die Entscheidung offen und bieten Steckplätze für beide Speichertypen.
Biostar hat das Micro-ATX-Mainboard Hi-Fi H170Z3 vorgestellt, das über zwei DDR4-Steckplätze mit 288 Pins und zwei DDR3-Steckplätze für 240-Pin-Module verfügt. Nach Herstellerangaben können maximal 32 GByte DDR4-Speicher oder 16 GByte DDR3L-Speicher betrieben werden – ein Mischbetrieb ist nicht möglich. Nach Intels Vorgaben werden nur DDR3-DIMMs mit einer niedrigeren Betriebsspannung von 1,35 Volt offiziell unterstützt, was dem Standard DDR3L entspricht. Die Möglichkeit, auch herkömmliche DDR3-Module mit 1,5 Volt (oder mehr) zu betreiben, hatte Asus für seine Z170-Platinen gegenüber ComputerBase bestätigt.
Das Biostar Hi-Fi H170Z3 mit H170-Chipsatz bietet außerdem unter anderem einen M.2-Steckplatz mit PCIe 3.0 x4 (32 Gb/s), SATA Express und eine mit „Hi-Fi“ gekennzeichnete Audio-Lösung mit eigener Stromversorgung und isolierten Schaltkreisen gegen Interferenzen. Als Preisempfehlung nennt Biostar 104,99 US-Dollar. Im Vorfeld hatte der Hersteller außerdem das Modell Hi-Fi B150Z5 in Aussicht gestellt, das ebenfalls DDR3 und DDR4 unterstützt.
Auch ASRock bietet die Kombination beider Speichertypen auf einer Platine an. Mit den Modellen H170 Combo (ATX), B150 Combo (ATX) und B150M Combo-G (Micro-ATX) werden gleich drei Varianten geboten. Das Micro-ATX-Mainboard mit B150-Chipsatz besitzt wie das Modell von Biostar jeweils zwei Steckplätze für DDR3- und DDR4-RAM. H170 Combo und B150 Combo sind wiederum mit gleich sechs DIMM-Slots bestückt von denen vier mit DDR3- und zwei mit DDR4-Speicher kompatibel sind. ASRock spricht sowohl von DDR3L als auch von DDR3, was andeutet, dass auch Module mit der Standardspannung von 1,5 Volt betrieben werden können. ASRock macht noch einmal deutlich, dass ein Mischbetrieb verschiedener RAM-Typen nicht möglich ist: „DDR3 / DDR3L DIMM and DDR4 DIMM can not be used at the same time.“
Die Idee hinter solchen „Combo-Mainboards“ ist dabei längst nicht neu. Auch beim Generationswechsel von DDR2- auf DDR3-RAM gab es solche Lösungen. Zum Beispiel bot Jetway Anfang 2009 ein Mainboard mit DDR2 und DDR3 für AMDs Phenom-II-Prozessoren an, deren Speichercontroller mit beiden Typen umgehen kann. Für Intels Core-2-CPUs mit dem Sockel 775 gab es zum Beispiel das GA-G41M-Combo von Gigabyte.
Solche Lösungen bieten Nutzern die Möglichkeit, zunächst vorhandene Speicherriegel des älteren Standards weiterzuverwenden und zugleich die Option, später ohne Board-Wechsel auf den neuen Standard umzusteigen. Für Neukäufer gibt es inzwischen aber auch aus preislicher Sicht keinen Grund mehr, nicht gleich auf den potentiell sparsameren DDR4-Speicher umzusteigen: Die Preise von DDR3- und DDR4-Modulen liegen mittlerweile fast auf Augenhöhe.