Linux-Wissen: Die Desktop-Umgebung KDE
KDE ist neben GNOME eine der beiden großen Desktop-Umgebungen unter Linux und anderen unixoiden Systemen und basiert auf dem Qt-Toolkit. Das K-Desktop-Environment kann im nächsten Jahr bereits auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken.
Vielfalt bringt Vorteile
Unter Windows und Mac OS gibt der Hersteller die Desktop-Umgebung vor, unter Linux, BSD und ähnlichen Systemen hat der Anwender die freie Wahl unter einer Vielzahl an Umgebungen wie etwa Cinnamon, Enlightenment, KDE, LXDE/LxQt, MATE, Unity oder Xfce. Dazu kommen dann noch hunderte Fenstermanager, die nur einen Teil der Funktionalität einer Desktop-Umgebung bieten, aber sich trotzdem einer Fangemeinde erfreuen. Erstes Auswahlkriterium sollte, noch vor dem optischen Eindruck, die Eignung für die gegebene Hardware sein.
So macht es keinen Sinn, ein altes Notebook mit 512 MByte RAM mit einer aktuellen Version von KDE, GNOME oder Cinnamon betreiben zu wollen, auch wenn die optische Darbietung genau dem eigenen Geschmack entspricht. Andererseits können auch alte Schätzchen mit nur 128 MByte RAM mit der richtigen Distribution und einem ressourcenschonenden Fenstermanager weiterhin dem Schicksal des Ablebens auf dem Wertstoffhof der städtischen Müllabfuhr entgehen.
Begriffsklärung: Desktop-Umgebung und Fenstermanager
Desktop-Umgebungen wie auch Fenstermanager stellen eine Sammlung von Gestaltungselementen dar, die als Toolkit bezeichnet werden und die einer grafischen Benutzeroberfläche ein Gesicht mit Wiedererkennungswert verleihen. Aussehen und Funktion von Fenstertiteln, Bedienelementen der Fenster, Menüdesign und Mauszeiger werden den Anwendungsprogrammen zur Verfügung gestellt und ermöglichen dem Desktop ein einheitliches Erscheinungsbild. In Abgrenzung zu Desktop-Umgebungen ist ein Fenstermanager nur für die Verwaltung der Fenster zuständig. Hier sind die Grenzen allerdings oft leicht fließend, es gibt auch Fenstermanager, die beispielsweise ein Panel mitbringen und so in den Bereich der Desktop-Umgebung vordringen.