One A9 ausprobiert: HTCs Oberklasse sieht besser aus als das echte Flaggschiff
2/3Snapdragon 617
Im One A9 feiert der Snapdragon 617 von Qualcomm seine Premiere. Das System-on-a-Chip hatte Qualcomm erst Mitte September vorgestellt und noch vor Ablauf des Jahres für den Einsatz in ersten Geräten in Aussicht gestellt. Der Snapdragon 617 ist eine leichte Weiterentwicklung des 615 und 616. Die Veränderungen finden vor allem im Bereich LTE statt, in puncto CPU handelt es sich weiterhin um acht Cortex-A53, die mit maximal 1,5 GHz auf den ersten vier und 1,2 GHz auf den anderen vier Kernen takten dürfen. Die GPU ist mit der Adreno 405 ebenfalls eine alte Bekannte aus dem Snapdragon 610, 615 und 616. Das SoC wird noch in 28 Nanometer gefertigt.
Während der Produktpräsentation schaffte es der Snapdragon 617 trotz der Leistungsdifferenz zum Snapdragon 810 für ein überzeugendes Bedienerlebnis zu sorgen. Menüs öffnet das Smartphone ohne Verzögerungen und Websites laden über WLAN flott und mit kurzer Aufbauzeit. Der Snapdragon 617 muss sich bei wenig fordernden Apps nicht hinter dem Snapdragon 810 des One M9 einreihen. Der Arbeitsspeicher ist mit 2 GB kleiner als beim One M9 (3 GB), das Nachladen von Apps, weil der Speicher voll war, konnte zumindest vor Ort nicht festgestellt werden. Allerdings hat die Redaktion das One A9 bisher auch nur für rund eine Stunde benutzen können.
Android 6.0 Marshmallow
Ein Alleinstellungsmerkmal des One A9 ist das aktuelle Betriebssystem. Zwar kann eigentlich erwartet werden, dass ein neues Android-Smartphone auch mit einer aktuellen Version ausgeliefert wird, so kurz nach Fertigstellung von Android 6.0 Marshmallow für die Nexus-Geräte war der Schritt aber nicht von anderen Herstellern erwartet worden.
HTC liefert das One A9 mit Android 6.0 und dem UI-Aufsatz Sense 7 aus. Dieser kommt unter anderem auch beim One M9 zum Einsatz, dort allerdings noch in Kombination mit dem älteren Android Lollipop. Mit Sense 7 hatte HTC im März dieses Jahres umfangreiche Theme-Optionen eingeführt und das intelligente Sense-Home-Widget vorgestellt. Dieses Widget agiert wie ein intelligenter Ordner, der je nach Tageszeit und Aufenthaltsort möglichst passende Anwendungen anzeigt.
Am Grundaufbau von Sense hat sich über die letzten zwei Jahre nur wenig verändert. Der linke Homescreen nimmt weiterhin den Feedreader Blinkfeed auf, während unter Standard-Android von Google hier die intelligente Suche Google Now platziert ist. Der Dienst lässt sich bei HTC über den Home-Button aufrufen, in dem ein präziser Fingerabdrucksensor sitzt, der richtungsfrei und zuverlässig genutzt werden kann. Die größeren optischen Veränderungen an Sense sind dieses Jahr insbesondere durch das mit Android 5.0 eingeführte und mit Android 6.0 fortgeführte Material Design passiert. Zum Beispiel nutzt HTC vollständig den von Android bekannten Bereich für Schnelleinstellungen.