Intel-Prozessoren im Test: Core i5-6500, 5675C und 4690 im Vergleich der Generationen
9/9Fazit und Empfehlung
Die Vorgänger Haswell und Broadwell schlagen den Neuling Skylake in nahezu allen Disziplinen. Einmal mehr überrascht dabei der von Intel im Desktop komplett ungeliebte, weil viel zu spät veröffentlichte Broadwell-Prozessor, der mit seinem eDRAM bei günstigem Preis eine echte Alternative ist. Rein auf die Leistungsfähigkeit des Prozessors bezogen gibt es am Ende des Vergleiches keinen Zwang, in der Mittelklasse zu Skylake mit neuem Sockel und in der Regel DDR4 zu greifen.
Den neuen Skylake-CPUs macht die geringere Taktfrequenzen bei Last auf mehreren Kernen zu schaffen. Kommt der Turbo zum Einsatz, fehlen dem Core i5-6500 nämlich schnell 200 MHz gegenüber dem Core i5-5675C, obwohl der maximale Turbo auf einem Kern derselbe ist. Das macht keine neue Architektur binnen einer Generation wett, erst auf Augenhöhe mit dem Core i5-6600 gelingt dem Neuling der Gleichstand. Mit nur noch 3,3 GHz bei voller Last auf vier Kernen liegt der Takt des Core i5-6500 geringer als beim Core i5-2500K mit 3,4 GHz bei voller Last. Das Resultat zeigt sich in Spielen: Der Core i5-6500 ist am Ende nicht schneller als ein 2500K aus dem Januar 2011.
Bei Anwendungen sieht es für den Core i5-6500 besser aus. Allerdings fährt dem Skylake-Modell dann der Broadwell in Form des Core i5-5675C in die Parade. Die Mischung aus höherem Turbo-Takt und 128 MB eDRAM als L4-Cache beschert dem Exoten in einigen Anwendungen einen Vorsprung von über 20 Prozent – in der eDRAM-Paradedisziplin WinRAR sind es gar 35 Prozent. Und selbst wenn der Skylake-Prozessor den direkten Vorgänger schlägt, kommt er an dem nochmal 200 MHz höher taktenden Core i5-4690 nicht vorbei.
Der klare Sieger ist der Core i5-6500 hingegen bei der Leistungsaufnahme. Bei der Energieeffizienz machen die Skylake-Prozessoren einen großen Schritt nach vorn.
Kaufempfehlung
Die Kaufempfehlung für einen Prozessor zwischen bei 200 bis 220 Euro bei einem kompletten PC-Neukauf ist am Ende dennoch die Skylake-Plattform. Die Plattform bietet mit den neuesten Mainboards viele Vorteile wie deutlich mehr PCIe-Lanes, Thunderbolt 3, M.2 über PCIe oder USB Typ C. Es sollten aber 15 Euro mehr in die Hand genommen und zumindest der Core i5-6600 erworben werden – 300 MHz mehr Takt in allen Lebenslagen gibt es kaum so günstig.
Für Aufrüster mit LGA 1150 ist der Exot Intel Core i5-5675C eine interessante Alternative zu anderen Haswell-CPUs oder dem Sprung zu Skylake – insbesondere solange der Preis in diesen Regionen bleibt. Wer gedenkt, die an sich sehr schnelle integrierte Grafikeinheit Iris Pro 6200 auch zum Spielen einzusetzen, sollte diese Überlegung aber noch einmal überdenken: Seit Präsentation im 1. Halbjahr kämpfen die Broadwell-CPUs mit vereinzelten Grafikproblemen – ob Intel hier langfristig ausbessert, ist in Anbetracht der Stellung der Generation ungewiss. Darüber hinaus gilt es bei Broadwell im Vorfeld genau zu klären, welches Mainboard die Generation unterstützt und welche nicht.
Ansonsten bleibt auch nach dem zweiten Skylake-Test festzustellen, dass Haswell und selbst dessen Vorgänger noch lange keine alten Eisen sind. Wer zwischen 2012 (Ivy Bridge) und 2014 (Haswell Refresh) gar einen Core i7 erworben hat, hat in Bezug auf die Leistung überhaupt keinen Grund an eine Aufrüstung zu denken – und wer einen i7 aus dieser Generation günstig gebraucht erwerben kann, macht ebenso nichts falsch.
Der Core i5-6500 wurde der Redaktion von Caseking.de, der Core i5-5675C von Mindfactory.de leihweise zur Verfügung gestellt.
Ausführliche Informationem zum aktuellen Leistungsrating aller aktuellen Intel- und AMD-CPUs gibt es im großen Prozessor-Vergleich.
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