Quartalszahlen: Intels PC-Sparte verursacht Umsatz- und Gewinnrückgang
Nach einem schwachen zweiten Quartal mit 14 Prozent Umsatzrückgang in der PC-Sparte war Intel am Abend unter Zugzwang. Auch im dritten Quartal machte diese sieben Prozent weniger Umsatz als zuvor, erneut musste die Data Center Group für Wachstum sorgen. Den leichten Umsatz- und Gewinnrückgang konnte dies jedoch nicht stoppen.
Die Analystenerwartungen lagen mit 14,2 Milliarden US-Dollar bereits alles andere als hoch, wurden am Ende jedoch vom Chipriesen übertroffen, der 14,465 Mrd. US-Dollar Umsatz vermeldete. Im Vorjahr waren es aber bereits in einem Rekordquartal 14,554 Milliarden US-Dollar. Auch der Gewinn fiel im Fahrwasser der leicht geschrumpften Umsätze von 3,317 auf 3,109 Milliarden US-Dollar, übertraf aber ebenfalls die Erwartungen an der Börse.
Der Rückgang beim Umsatz und Gewinn ist laut den vorliegenden Zahlen nahezu komplett der PC Client Group zuzurechnen. Deren Netto-Umsätze fielen im Vergleich zum Vorjahr von 9,191 auf 8,506 Milliarden US-Dollar, zeitgleich sank der Gewinn dieser Sparte im operativen Geschäft auf 2,433 Milliarden US-Dollar von ehemals 3,053 Mrd. US-Dollar. Die Schwachstellen sind schnell gefunden: Gegenüber dem Vorjahr sank die Stückzahl an ausgelieferten CPUs um 19 Prozent, der um 15 Prozent gestiegene durchschnittliche Preis konnte dies nicht komplett auffangen. Inwiefern daran die 14-nm-Fertigung schuld ist – Stichwort: Skylake-Lieferschwierigkeiten – lässt sich daran jedoch nicht ableiten, denn gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres wurden drei Prozent mehr Prozessoren verkauft, bei durchschnittlich neun Prozent höheren Preisen.
Ebenfalls wenig erfolgreich war im abgelaufenen dritten Quartal die Tablet-Sparte, die seit Beginn des Jahres zur PC Client Group gehört, die mit acht Millionen ausgelieferten CPUs einen Einbruch von 39 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erlebte. Laut Quartalsbericht hat Intel in diesem Jahr bisher 26 Millionen Tablet-Chips verkauft.
Die Data Center Group macht mit 2,127 Milliarden US-Dollar Gewinn erneut Plus (vormals 1,946 Mrd. US-Dollar), der Umsatz dieses Bereichs steigt ebenfalls von 3,70 auf 4,14 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr wurde nicht nur die ausgelieferte Stückzahl um sechs Prozent gesteigert, auch konnte der durchschnittliche Preis um sechs Prozent angehoben werden.
Die dritte und vierte Abteilung bei Intel rund um das Internet of Things sowie die Softwarelösungen konnten ihre Umsätze mit 581 respektive 556 Millionen US-Dollar ausbauen beziehungsweise nahezu konstant halten. Die Bereiche warfen dabei Gewinne von 151 und 102 Millionen US-Dollar ab.
Für das vierte Quartal erwartet Intel den traditionell stärksten Dreimonatszeitraum des Jahres. Der Umsatz soll dann bei 14,3 bis 15,3 Milliarden US-Dollar liegen, im Mittel werden rund zwei Prozent mehr angepeilt als im dritten Quartal. Die Marge soll auf ähnlich hohem Niveau verharren. Mit diesen Aussichten traf Intel die Erwartungen der Börsianer für das vierte Quartal fast auf den Punkt genau, weshalb sich die Aktie im nachbörslichen Handel kaum bewegte.
Im Rahmen des nachfolgenden Gesprächs mit Analysten hat Intel verraten, dass die Fab 24 in Leixlip in der Nähe von Dublin, Irland, nach einigen Problemen erst kürzlich damit begonnen hat, 300-mm-Wafer mit 14-nm-Chips zu fertigen. Der 1989 eröffnete Campus wurde in den letzten zwei Jahren für fünf Milliarden US-Dollar aufgewertet und beherbergt nun die dritte 14-nm-Chip-Fabrik für das High-Volume-Geschäft. Die Waferkosten waren zu Beginn jedoch zu hoch, was sich in der Marge niederschlug.
We had a little bit more bad news than we anticipated, and that comes down till we actually ramped the Ireland factory a little bit earlier and the first wafers out of that factory were pretty expensive, and so we saw a mixing up of costs in Q3 a little bit more than we thought.
Stacy Smith, CFO, Intel
Die zusätzliche Fabrik sollte im vierten Quartal aber dazu beitragen, die derzeit schwierigen Lieferbedingungen aber auch bereits verschobenen Produkte wie Xeon E3 v5 in größeren Stückzahlen in den Markt zu bringen. Gleichzeitig wird die Fabrik auch benötigt, um den Start der Broadwell-E/EP vorzubereiten, die zu Beginn des neuen Jahres gefertigt werden und noch im ersten Quartal 2016 vorgestellt werden sollen.