Nexus 6P im Test: Google und Huawei auf doppeltem Höhenflug
4/5Konnektivität
Im Bereich Konnektivität hat das Nexus 6P alle aktuellen Übertragunsstandard von LTE Cat. 6 mit bis zu 300 Mbit/s im Downstream und bis zu 50 Mbit/s im Upstream über WLAN-ac, Wi-Fi Direct, Miracast und Bluetooth 4.2 sowie A-GPS, GLONASS, Beidou und NFC zu bieten. Besonders überzeugend ist das verdrehsichere USB Typ C, das bei allen neuen Smartphones aufgrund der einfachen Handhabung zum Standard zählen sollte. Anders als das Nexus 5X wird das Nexus 6P auch mit einem Typ-C-auf-USB-A-Kabel ausgeliefert, sodass dem Anschluss an den PC nichts im Weg steht.
Die Empfangsqualität innerhalb des rund zweiwöchigen Testzeitraums war im Netz der Deutschen Telekom im Raum Berlin ohne negative Auffälligkeiten. Ausfälle gab es wie bei anderen Smartphones auch nur stellenweise in Tunneln. Unter freiem Himmel arbeitet auch die Positionsfindung für die Navigation schnell und zuverlässig, nur im Automobil kann die Signalfindung wenige Sekunden länger benötigen.
Laufzeiten
Im Nexus 6P steckt ein im Vergleich zum letztjährigen Nexus 6 noch einmal größerer Akku mit nun 3.450 mAh oder 13,18 Wh. Das Nexus 6 von Motorola kommt auf 3.220 mAh oder 12,20 Wh. Vor einem Jahr enttäuschte das Nexus 6 noch mit nicht zufriedenstellenden Laufzeiten, obwohl die Spezifikationen des Akkus solch ein Abschneiden nicht befürchten ließen.
Das Nexus 6P bessert in allen Bereichen nach und ist am Ende das Nexus-Smartphone mit den bisher längsten Laufzeiten. Mit einer Laufzeit von über acht Stunden beim Abspielen von einem über WLAN gestreamten YouTube-Video in 720p-Auflösung landet das Smartphone im vorderen Bereich der Rangliste. Die Laufzeit ist in diesem Test vergleichbar mit der von Huawei Ascend Mate 7, LG G Flex 2 oder Motorola Moto G (2015). Eine Liga darüber spielt das Samsung Galaxy Note 4, noch etwas besser schneiden das Galaxy S6 edge+ oder iPhone 6s Plus ab.
Im PCMark, der Alltagssituationen wie Web-Browsing oder Bild- und Textbearbeitung mit nativen Android-Bordwerkzeugen durchführt, ist die Laufzeit ebenfalls deutlich besser als beim Nexus 6. Im Vergleich zum Nexus 5X ist aber kein Unterschied feststellbar. Das Ergebnis ist dennoch gut, spürbar besser sind nur das Motorola Moto G (2015) und Samsung Galaxy S6 edge+. Spitzenreiter ist auch hier das Motorola Moto X Play.
Während vor einem Jahr das Nexus 6 im Schnitt schon am frühen Abend vor einem niedrigen Akkustand warnte, kommt es mit dem Nexus 6P erst am Folgetag dazu. Wer im Alltag zwei Tage meistern will, muss zwar sparsam mit dem Smartphone umgehen, grundsätzlich ist dieses Szenario aber möglich. Wer das Smartphone jedoch intensiv nutzt, ist besser damit beraten, jeden Abend die Steckdose zu nutzen.
Google Nexus 6P | Google Nexus 5X | OnePlus 2 | |
---|---|---|---|
% | 5 | 3 | 9 |
Wer diesen Vorgang jedoch einmal vergessen hat, muss dank Android 6.0 und Doze nicht mehr mit einem hohen Verbrauch bei Nichtbenutzung rechnen – das gilt auch für ältere Geräte wie das Nexus 5. Doze versetzt das Smartphone in einen Tiefschlaf, der innerhalb von acht Stunden nur rund fünf Prozent der Akkukapazität verbraucht.
Minuten | Google Nexus 6P | Google Nexus 5X | OnePlus 2 |
---|---|---|---|
15 | 22 % | 20 % | 25 % |
30 | 44 % | 38 % | 38 % |
45 | 62 % | 55 % | 50 % |
60 | 80 % | 72 % | 63 % |
75 | 93 % | 87 % | 74 % |
90 | 100 % | 95 % | 84 % |
105 | – | 100 % | 93 % |
120 | – | – | 97 % |
135 | – | – | 100 % |
Das von Google versprochene schnelle Aufladen der neuen Nexus-Smartphones funktioniert beim Nexus 6P deutlich besser als noch beim Nexus 5X. In 90 Minuten und damit auf Niveau des Samsung Galaxy S6 edge+ ist das Smartphone wieder voll aufgeladen. Das OnePlus 2 benötigt ohne Schnellladefunktion für einen vergleichbar großen Akku rund 45 Minuten länger für diesen Vorgang. Nutzer von kabellosen Qi-Ladestationen schauen beim Nexus 6P allerdings in die Röhre. Das jahrelang von Google gepflegte Feature gibt es bei beiden neuen Nexus-Smartphones nicht mehr.