Dell UP3017Q: OLED-Monitor-Debüt mit 0,1 ms, 400.000:1 und UHD
Die OLED-Technik ist bei Monitoren eine Ausnahme und bislang vorwiegend in teuren und klobigen Profigeräten zu finden. Dell wagt mit dem UltraSharp UP3017Q einen ersten Schritt auf das Parkett um die junge Display-Technik, die sich gänzlich von den verbreiteten Flüssigkristallanzeigen (LCD) unterscheidet.
Der erste OLED-Monitor von Dell ist trotz der Bilddiagonale von 30 Zoll keinesfalls klobig, richtet sich aber ebenfalls an das Profisegment. Die Auflösung wird mit Ultra HD 4K angegeben und beträgt demnach 3.840 × 2.160 Bildpunkte. Vor allem für Grafik- und Fotoanwendungen am PC soll sich der Bildschirm eignen. Mit einem Preis von rund 5.000 US-Dollar wird klar, dass es sich nicht um ein Produkt für die breite Masse handelt – neue Technik hat ihren Preis.
Kurze Reaktionszeit und hoher Kontrast dank OLED
Die Vorteile der selbst Licht emittierenden organischen Leuchtdioden, die sich hinter der Abkürzung OLED verbergen, liegen unter anderem in dem möglichen Verzicht auf eine zusätzliche Hintergrundbeleuchtung. Während bei LCDs Flüssigkristalle für den Farbwechsel erst ausgerichtet werden müssen, ist dies bei der OLED-Anzeige nicht nötig. Dies reduziert die Reaktionszeit immens. Dell gibt für den UP3017Q eine Reaktionszeit von lediglich 0,1 Millisekunden an – die schnellsten LCD-Monitore für Spieler sind mit einer Millisekunde (auf dem Papier) zehnmal langsamer.
Zudem ermöglicht die Technik ein sehr hohes Kontrastverhältnis, das Dell in diesem Fall mit 400.000:1 angibt – selbst kontraststarke VA-LC-Displays bringen es in der Regel nur auf ein Hundertstel dessen. In puncto Farbwiedergabe wird der erweiterte Farbraum (wide gamut) jenseits von sRGB bedient und Adobe RGB laut Datenblatt vollständig abgedeckt. Die Farbtiefe beträgt 10 Bit pro Farbkanal und damit 1,07 Milliarden Farben. Überdies wird USB Typ C als Universalanschluss genannt. Weitere Details gilt es noch herauszufinden.
120 Hertz weisen in Richtung DisplayPort 1.3
PC Monitors will darüber hinaus erfahren haben, dass das OLED-Panel mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz arbeitet. Da weder DisplayPort 1.2 noch HDMI 2.0 Ultra HD mit 120 Hz schaffen, könnte die Lösung bei DisplayPort 1.3 liegen, denn in diesem Jahr wird der Marktstart der neuen Videoschnittstelle erwartet, die von AMDs kommenden Radeon-Grafikkarten der Polaris-Generation unterstützt wird. Auf der CES sei das Display aber über USB Typ C via Thunderbolt-Dock angeschlossen gewesen.
Nachtrag: Dell hat via Twitter 120 Hz bei UHD (4K) bestätigt.
Ferner soll der Dell-Monitor eine Funktion besitzen, damit Bilder nicht „einbrennen“. Da OLED-Displays zudem eine geringere Haltbarkeit als LED-beleuchtete LCDs besitzen, sei ein Anwesenheitssensor verbaut, der den Bildschirm bei Abwesenheit des Nutzers abschaltet und damit die Leuchtdioden schont.
Der in der Pressemitteilung lediglich „Dell UltraSharp 30 OLED monitor“ genannte UP3017Q soll ab dem 31. März in den USA zum Preis von 4.999 US-Dollar erhältlich sein. Bis die OLED-Technik in bezahlbaren Verbrauchergeräten eintrifft, wird wohl noch eine ganze Weile vergehen.