Quartalszahlen: Microsoft verkauft kaum noch Lumia-Smartphones
Der Absatz mit Smartphones der Serie Lumia ist weiter stark rückläufig. Nur 4,5 Millionen Geräte konnte Microsoft im Zeitraum Oktober bis Dezember 2015 verkaufen. Das geht aus den Quartalszahlen für das 2. Fiskalquartal des Jahres 2016 hervor. Die Serie Surface konnte gegenüber dem Vorjahr hingegen zulegen.
Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum konnte Microsoft noch 10,5 Millionen Smartphones absetzen, ein Rückgang um 57 Prozent. Der Verlust kommt nicht von Ungefähr. Im Juli hatte der Konzern einen radikalen Umbau der vormals für 5,4 Milliarden US-Dollar von Nokia übernommenen Smartphone-Sparte angekündigt, 7,6 Milliarden US-Dollar wurden abgeschrieben, 7.800 Stellen gestrichen. Nach der Umstellung sollten weniger Endgeräte mit Windows Phone erscheinen, was das konkret bedeutet, wird allerdings erst jetzt klar.
Gerüchten zufolge soll das für Februar erwartete Lumia 650 das letzte Smartphone der Serie sein, anschließend sollen ein oder mehrere Surface Phone als Referenzgeräte für Windows 10 Mobile dienen. Lumia 950 und Lumia 950 XL erfüllen diese Aufgabe nicht, zu unfertig wirkt Windows 10 Mobile und zu beliebig sind Design und Materialwahl.
Dass es Microsoft mit Surface Phones schaffen wird, Windows 10 Mobile zu einem relevanten Marktanteil zu verhelfen, muss allerdings ebenfalls bezweifelt werden. Flaggschiffe allein können auf einem Markt, der 1,4 Milliarden Geräte jährlich umfasst, keinen relevanten Marktanteil erzielen. Entwickler von Anwendungen setzen das allerdings gezwungener Maßen voraus. Diesen Teufelskreis hat Windows Phone bis heute nicht verlassen. „Windows Phone is dead“, lautet deshalb das Fazit von Tom Warren von The Verge, der Microsoft in der Regel positiv gegenüber steht.
Surface Pro 4 und Book sorgen für Wachstum
Erfolgreicher zeigte sich die Sparte Surface. Der Umsatz stieg mit Veröffentlichung des Surface Pro 4 sowie des Surface Book gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent auf 1,35 Milliarden US-Dollar an. Angaben zu den Absatzzahlen macht Microsoft allerdings nicht.
Rückläufig war wiederum auch der Umsatz mit Windows. Vielen Endkunden steht Windows 10 als kostenloses Upgrade zur Verfügung und das Geschäft mit Lizenzen für Neugeräte ist ebenfalls weiterhin rückläufig. In Summe sank der Umsatz im endkundenorientierten Bereich „More Personal Computing“ gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent.
Wachsende Umsätze in den Bereichen „Productivity and Business Processes“ und „Intelligent Cloud“ konnten diese Verluste nicht ausgleichen, insgesamt sank Microsofts Umsatz gegenüber dem Vorjahr um zehn und der Gewinn um 15 Prozent auf 23,8 respektive 5,0 Milliarden US-Dollar (21,8 / 4,6 Milliarden Euro).