Finanzkrise: Toshiba senkt Prognose auf 710 Mrd. Yen Verlust
Der strauchelnde Elektronikkonzern Toshiba hat den Ausblick auf die Wirtschaftszahlen für das laufende Geschäftsjahr 2015 weiter nach unten korrigiert. War im Dezember noch ein Minus von rund 550 Milliarden Yen erwartet worden, liegt die Prognose nun bei deutlich höheren 710 Milliarden Yen (rund 5,4 Mrd. Euro) Verlust.
Toshibas Geschäftsjahr 2015 endet am 31. März 2016. Jetzt liegen die Zahlen für die ersten drei Quartale (9 Monate) vor. Der Umsatz ging gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um sechs Prozent zurück und erreichte noch 4,4 Billionen Yen. Aus einem Gewinn von rund 202 Milliarden Yen wurde nun ein Verlust von fast 230 Milliarden Yen. Insbesondere die Sparte Lifestyle Products & Services setzte mit einem Minus von 27 Prozent deutlich weniger um.
Den im Vorfeld vorgestellten Rettungsplan, in dessen Zuge über 10.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen sollen, weitet Toshiba aus. Angekündigt werden weitere Gehaltskürzungen in der Chefetage – das Gehalt des CEO war bereits um 90 Prozent gekürzt worden.
Im Massenspeichersegment will sich Toshiba künftig auf Enterprise-HDDs und SSDs konzentrieren. Die Modellvielfalt soll deutlich verkleinert werden. In Nordamerika soll der Verkauf von Festplatten für Verbraucher aufgrund schlechter Geschäfte minimiert werden. Im Heimatland der HDD-Marktführer Western Digital und Seagate tut sich der japanische Konzern schwer.
Im Vorfeld hatte Toshiba bereits die Ausgliederung der PC-Sparte sowie den Rückzug aus dem globalen TV-Geschäft angekündigt. Der Konzern will sich dafür mehr auf den heimischen Markt konzentrieren.
Die Finanzsituation von Toshiba hat sich nach Bekanntwerden über Jahre hinweg geschönter Bilanzen zunehmend verschlechtert. Der Konzern hatte Gewinne höher ausgewiesen als sie tatsächlich waren.