Galaxy S7 edge im Test: Ein großes Smartphone mit großartigen Laufzeiten
2/3Edge-Funktionen
Das Edge-Display sieht aber nicht nur gut aus, sondern dient auch für Sonderfunktionen des Betriebssystems, die das Galaxy S7 nicht bietet. Eine Lasche am linken Display-Rand signalisiert, dass sich hier weitere Funktionen verstecken. Auf Wunsch kann diese Lasche auch an den linken Rand verschoben werden, außerdem lässt sich die Größe in drei Stufen einstellen. Einfluss nehmen lässt sich zusätzlich auf die genaue Position am Display-Rand sowie die Transparenz. Bei 100 Prozent Transparenz ist die Lasche nicht mehr sichtbar, man muss also genau wissen, wo sie abgelegt wurde.
Mehrere Laschen für verschiedene Edge-Funktionen gibt es damit nicht mehr, stattdessen hat das Edge-Menü jetzt mehrere Seiten, auf denen neue und die bisher bekannten Funktionen zu finden sind. Das sorgt für einen aufgeräumten Homescreen und ist die bessere Lösung, als das alte System. Die Funktionen des Seitenbildschirms teilen sich in drei Kategorien auf: Seiten-Paneele, Seiten-Feeds und das Seitenlicht.
Seiten-Paneele: App-Anzeige
Mit Seiten-Paneelen sind die über die Lasche am Display-Rand erreichbaren Funktionen gemeint. Im Auslieferungszustand liefert Samsung acht verschiedene Paneele mit, deren Anzahl und Reihenfolge sich von Nutzer frei bestimmen lässt. Ab Werk legt Samsung auf Seite 1 die App-Anzeige. Hier lassen sich in einer oder zwei Spalten jeweils bis zu fünf Apps für den Schnellzugriff ablegen. Eine Beschränkung auf Apps von Samsung gibt es nicht, alle auf dem Gerät installierten Apps können hier abgelegt werden.
VIP-Anzeige
Seite 2 heißt VIP-Anzeige und ist für die fünf wichtigsten Kontakte vorgesehen. Wird einer der Kontakte ausgewählt, öffnet sich eine größere Ansicht mit Profilbild sowie den Kontaktmöglichkeiten Telefon, E-Mail und SMS/MMS. Damit beschränkt sich Samsung auch diesmal auf vergleichsweise alte Kommunikationsmittel, Messenger wie WhatsApp, Skype oder Slack werden von der VIP-Anzeige nicht unterstützt.
Stattdessen bleiben Sonderfunktionen der VIP-Anzeige dem proprietären OnCircle-System von Samsung vorbehalten. OnCircle hatte Samsung mit dem Galaxy S6 edge+ eingeführt, über dieses System können sich ausschließlich Edge-Besitzer Emoticons, sogenannte Anstupser, Bilder oder handschriftliche Notizen schicken.
Den VIP-Kontakten lassen sich wieder Farben zuordnen, um bei Benachrichtigungen von diesem Kontakt in der entsprechenden Farbe den Display-Rand leuchten zu lassen.
Quick Tools
Neu sind die Quick Tools auf Seite 3 der Seiten-Paneele. Hier steht unter anderem das erstmals zur IFA 2014 mit dem Galaxy Note Edge gezeigte Lineal mit einer Länge von 11 Zentimetern zur Auswahl. Außerdem gibt es einen Kompass, der auch den aktuellen Standort anzeigt, und eine Taschenlampe, die sich in fünf Helligkeitsstufen einstellen lässt. Weitere Quick Tools stehen zum aktuellen Zeitpunkt nicht zur Auswahl, auch in Samsungs App Store gibt es keine weiteren Downloads.
Wetter
Seite 4 wird von einem großen Wetter-Widget belegt. Wie beim Homescreen-Widget liefert auch hier AccuWeather die Daten. Angezeigt werden Standort, Datum und Uhrzeit, das aktuelle Wetter als Piktogramm, Temperatur und eine kurze Beschreibung sowie die maximale und minimale Tagestemperatur, die Regenwahrscheinlichkeit und die UV-Strahlung. Ein Touch auf das Paneel öffnet die vollwertige Wetter-App.
Meine Orte
Das Paneel „Meine Orte“ auf Seite 5 kann auf Basis des aktuellen Aufenthaltsortes bestimmte Funktionen ausführen. Zum Beispiel lassen sich für den Aufenthalt zu Hause, auf Arbeit oder unterwegs nur dann benötigte Apps auf dem Paneel anzeigen. Mit dem Aufenthaltsort lassen sich auch Einstellungen des Smartphones verknüpfen, zum Beispiel die Aktivierung oder Deaktivierung von WLAN und Bluetooth. Auch die Helligkeit des Displays oder der Energiesparmodus kann mit dem Aufenthaltsort verknüpft werden.
Aufgabenanzeige
Für den Schnellzugriff auf App-Funktionen ist die Aufgabenanzeige auf Seite 6 zuständig. Hier lassen sich Verknüpfungen für Befehle wie eine neue Nachricht oder einen neuen Kontakt anlegen und Anrufe ausführen. Die Aufgabenanzeige ist allerdings wieder ausschließlich mit Samsung-Apps nutzbar. Eine neue WhatsApp-Nachricht oder ein neuer Chrome-Tab kann hier nicht als Schnellbefehl gespeichert werden.
Internet
Seite 7 der Paneele ist für den Samsung-Browser reserviert. Hier können in zwei Spalten aus jeweils fünf Elementen insgesamt zehn Webseiten abgelegt werden. Ein alternativer Browser lässt sich nicht mit den Favoriten verknüpfen.
S Planner
Die Beschränkung auf Samsung-Apps gilt auch für das achte Paneel, auf dem Samsungs Kalender „S Planner“ liegt. Glücklicherweise kann der S Planner auch auf mit anderen Kalendern angelegte Konten zugreifen, sodass auch diese Termine in der Tagesansicht angezeigt werden. Die Detailansicht führt aber immer in Samsungs S Planner, der Google Kalender oder eine andere Lösung lässt sich nicht nutzen.
Weitere Paneele lassen sich über Samsungs App Store installieren, von den gerade einmal fünf zur Verfügung stehenden Add-ons sind aber nur die für Twitter-Trends, Nachrichten von CNN und das Paneel für den Datenverbrauch wirklich sinnvoll.
Seiten-Feeds
Seiten-Feeds wiederum sind für die Nutzung des Edge-Displays im ausgeschalteten Zustand vorgesehen. Wird von oben nach unten auf dem Seitenbereich des Displays gewischt, erscheint dort ein schmaler Ticker, auf dem sich aktuelle Nachrichten von frei wählbaren RSS-Feeds, Twitter-Trends, aktuelle Benachrichtigungen und verpasste Anrufe sowie die Anzahl der gelaufenen Schritte anzeigen lassen.
Seitenlicht
Das Seitenlicht ist ebenfalls wieder mit an Bord und dient als eine Art übergroße Benachrichtigungs-LED. Wird das Galaxy S7 edge mit dem Display nach unten auf den Tisch gelegt, leuchtet der Seitenbereich bei eingehenden Anrufen oder Benachrichtigungen. Wird der Pulssensor auf der Rückseite des Smartphones zwei Sekunden abgedeckt, kann auf Anrufe mit einer Schnellantwort reagiert werden. In welcher Farbe das Seitenlicht leuchtet, wird dadurch bestimmt, welche Farbe den VIP-Kontakten zugeordnet wurde. Das Seitenlicht sieht zwar vor allem in abgedunkelten Räumen ziemlich cool aus, nach wie vor stellt sich aber die Frage, wer sein Smartphone bewusst mit der Display-Seite auf den Tisch legt und so potenziell Kratzer riskiert.
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