Interne E-Mail: Microsoft bekennt sich zu Windows 10 Mobile
Anhaltende Diskussionen um die Zukunft von Windows 10 Mobile haben auch Mitarbeiter und Partner von Microsoft verunsichert. Terry Myerson, Microsofts Verantwortlicher für Windows und die Gerätesparte, hat sich in einer an Führungskräfte und Geschäftspartner gerichteten E-Mail jetzt erneut klar zu Windows 10 Mobile bekannt.
In dem von Windows Central veröffentlichten Auszug aus Myersons E-Mail geht der Windows-Chef zunächst auf die vorherrschenden Zweifel bei Konsumenten, den Medien und auch den Unternehmenspartnern hinsichtlich der Zukunftssicherheit von Windows 10 Mobile ein. Viele Partner seien besorgt darüber, dass Microsoft das Interesse am Mobilbereich verlieren könnte. Allerdings gebe es dazu keinen Anlass: „Lasst mich klarstellen: Wir werden weiterhin Windows 10 für Mobilgeräte mit kleinen Bildschirmen und ARM-Prozessoren liefern.“
Noch „viele weitere Jahre“ relevant
Microsoft glaube an den Wert von Windows Mobile für Unternehmenskunden und habe die feste Absicht, die Plattform für „viele weitere Jahre“ zu unterstützen. Dass Myerson nur von „Firmenkunden“ spricht und private Verbraucher nicht erwähnt, ist höchstwahrscheinlich dem Umstand geschuldet, dass die E-Mail an Unternehmenspartner gerichtet ist und der Verbrauchersektor in dem Zusammenhang keine Rolle spielt. Microsoft habe eine feste Roadmap für die Unterstützung sowohl von eigenen Mobilgeräten als auch von denen der OEM-Partner, so Myerson.
Windows Mobile dieses Jahr nicht im Fokus
Im Fokus steht Windows 10 Mobile allerdings nicht. Erst Ende März gab Myerson auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz Build 2016 zu verstehen, dass der Konzernfokus aktuell nicht auf Windows Mobile liege: „Wir fühlen uns kleinen Displays zwar weiterhin verpflichtet, aber es ist nicht der Kernbereich, für den wir Entwickler dieses Jahr interessieren möchten.“
Strauchelnde Mobilplattform Windows 10 Mobile
Microsofts mobiles Betriebssystem hat weltweit einen schweren Stand gegen die Platzhirsche Android und iOS. Während die Konkurrenzsysteme von Google und Apple den Smartphone-Markt praktisch unter sich aufteilen, verharrt Windows Mobile im einstelligen Prozentbereich und verlor zuletzt sogar noch weitere Marktanteile.
Ernüchternde Verkaufszahlen
Ebenso ernüchternd sind die Verkaufszahlen von Microsofts Lumia-Smartphones. 2,3 Millionen verkaufte Exemplare im ersten ersten Quartal 2016 bedeuten einen Rückgang von 73 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal. Microsoft soll nicht nur unzufrieden mit den Verkaufszahlen, sondern auch mit der Qualität der aktuellen Lumia-Generation sein. In den USA und Kanada gibt der Konzern aktuell jedem Käufer eines Lumia 950 XL ein Lumia 950 gratis dazu.
Als neuer Hoffnungsträger ist ein Smartphone aus Microsofts erfolgreicherer Surface-Sparte im Gespräch. Laut aktuellen Gerüchten soll das Surface Phone bis spätestens April 2017 auf den Markt kommen und insbesondere in den Bereichen Sicherheit und Produktivität punkten.