Windows 10 Insider Build 14316: Ubuntu Bash, Cross-Device-Funktionen und mehr
Eine Woche nach der diesjährigen Build-Konferenz mit der Ankündigung des Windows 10 Anniversary Updates für den Sommer hat Microsoft im Fast Ring einen neuen Insider Build von Windows 10 für den PC veröffentlicht. Nach längerer Zeit ohne größere Neuerungen bietet Build 14316 eine Menge zum Ausprobieren.
Ubuntus Unix-Shell Bash steht zum Test bereit
Hierzu zählt auch die im Rahmen von Microsofts Entwicklerkonferenz vorgestellte native Implementierung von Ubuntus Unix-Shell Bash in Windows 10. Um sie testen zu können, muss zunächst über Einstellungen > Update und Sicherheit > Für Entwickler der Entwicklermodus von Windows 10 aktiviert werden. Anschließend muss über die Suche das Menü Windows Features aktivieren oder deaktivieren aufgerufen werden, in dem der Menüpunkt Windows Subsystem for Linux (Beta) aktiviert wird. Um Bash zu installieren, muss anschließend nur noch der der Befehl bash in der Eingabeaufforderung eingegeben werden.
Geräteübergreifende Cortana-Funktionen für PCs und Smartphones
Ebenfalls Teil des neuen Builds sind geräteübergreifende Funktionen für Microsofts digitale Assistentin Cortana. Sie funktionieren sowohl im Zusammenspiel mit Windows-Smartphones, als auch mit Android-Geräten, auf denen Cortana ab Version 1.5 läuft. Zu den aktuell unterstützten Funktionen zählen Warnungen über einen zu niedrigen Akkustand des Smartphones, die Cortana auf dem PC anzeigt.
Mit dem Geräte-Manager für Android vergleichbar ist die Möglichkeit, Cortana vom PC aus den Standort des eigenen Smartphones suchen zu lassen und es bei Bedarf auch klingeln zu lassen. Auch bei Wegbeschreibungen erfolgt in Zukunft eine Synchronisierung zwischen PC und Smartphone. So soll Cortana eine auf dem PC gesuchte Wegbeschreibung automatisch auch an das verbundene Smartphone senden.
Neue und aktualisierte Erweiterungen für Edge
Den seit knapp drei Wochen verfügbaren Erweiterungen für den Browser Edge – die Reddit Enhancement Suite, Mausgesten und den Microsoft Übersetzer – hat Microsoft im aktuellen Insider Build nicht nur eine Überarbeitung spendiert, sondern ihnen mit dem Pin It Button und dem OneNote Clipper auch noch zwei neue Erweiterungen zur Seite gestellt. Sie können wie die bereits bekannten Erweiterungen direkt in Edge über die Mehr-Schaltfläche im oberen rechten Eck des Browsers im Untermenü ausprobiert werden.
Ein Problem gibt es allerdings, wenn bereits mit einem älteren Build Erweiterungen installiert wurden. Aufgrund einer Änderung im aktuellen Build funktionieren diese nicht mehr und müssen neu installiert werden, um wieder genutzt werden zu können.
Nur als Vorschau gibt es die Skype UWP Preview App, die in Zukunft sowohl auf PCs als auch auf Smartphones laufen soll. Derzeit soll sie bereits viele der Grundfunktionen von Skype bieten, für kommende Builds verspricht Microsoft aber eine Erweiterung des Funktionsumfangs. Ebenfalls auf künftige Veröffentlichungen werden für den Moment Tester von Windows 10 Mobile vertröstet. Sie werden die UWP-App erst später testen können.
Konfigurierbare Benachrichtigungsprioritäten im Action Center
Im Action Center erhält der Anwender die Möglichkeit, den Benachrichtigungen von Apps unterschiedliche Prioritäten zuzuweisen. Unter Einstellungen > System > Benachrichtigungen und Action kann die Priorität der einzelnen Apps zum einen auf Normal, Hoch oder Priorität gesetzt werden. Zum anderen lässt sich festlegen, wie viele Benachrichtigungen pro App direkt sichtbar sind (der Standard sind drei).
Zugriff auf das Smartphone ohne Dock oder Miracast-Adapter
Der Zugriff auf das Smartphone und die Continuum-Funktion ist mit der neuen Connect-App auch ohne einen Dock oder Miracast-Adapter über die WLAN-Verbindung möglich. PCs mit Miracast-Unterstützung sollen zudem ebenfalls ohne Dock oder Miracast-Adapter an andere PCs übertragen können. Zwar weise die App aktuell noch auf die Möglichkeit hin, über ein USB-Kabel eine Verbindung mit dem PC herzustellen, dies sei jedoch ein Fehler, so Microsoft. Ohnehin handle es sich um eine frühe Vorschau-Version, die noch mehr Arbeit erfordere.
Die Liste der Neuigkeiten in Build 14316 für den PC ist sogar noch ein Stück länger. Auf ihr finden sich unter anderem ein überarbeitetes Emoji-Design, erweiterte Einstellungen für die Systemfarben, die Kommentarfunktion im Feedback Hub, die Option, Fenster auf einem Monitor für alle virtuellen Desktops festzupinnen und überarbeitete Batterieeinstellungen mit der neuen Hintergrund-Option Managed by Windows. Die Möglichkeit, vom PC aus über das Smartphone Textnachrichten zu senden und zu empfangen, soll sich bald testen lassen. Aktuell fehle hierfür noch ein Update für die Messaging-App auf Smartphones.
Gelöste und bekannte Probleme
Zu den im aktuellen Build gelösten Problemen gehört der Fehler im Zusammenspiel mit TPM-Chips aus Build 14295. Neu ist zum Beispiel ein Fehler in Edge, durch den einige große Downloads bei 99 Prozent festzuhängen scheinen. Als Workaround hilft hier, den Browser zu schließen und die Datei anschließend manuell umzubenennen. Da hierbei die Sicherheitschecks ausgelassen werden, sollten in diesem Fall aber nur Dateien aus vertrauenswürdiger Quelle heruntergeladen werden.
Eine ausführliche Liste der gelösten und neuen Fehler in Build 14316 finden sich im aktuellen Microsoft-Blogeintrag sowie im Feedback Hub.