Zehnjahresplan: Facebook will den Messenger stark ausbauen
Vor über 2.600 Konferenzteilnehmern stellte Facebook-CEO Mark Zuckerberg am gestrigen Abend auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco die Zukunft Facebooks vor. Besonders der Messenger, der in Zukunft auch für Unternehmen geöffnet wird, steht im Fokus der Veränderung und soll zum Alleskönner werden.
Das Facebook seine aktuelle Stellung mit 1,6 Milliarden Nutzern behaupten möchte, ist kein Geheimnis. Das wurde auch am gestrigen Abend klar, als die Zukunft des Facebook Messengers vorgestellte wurde. Vor allem wird die Nutzergruppe erweitert, so können Unternehmen demnächst über diesen mit ihren Kunden chatten. Es soll im Gegenzug aber auch für Privatkunden ein größerer Mehrwert geboten werden.
Hotlines sollen in Zukunft überflüssig sein
Der Facebook Messenger möchte in Zukunft viele Aufgaben, die bisher andere Apps übernehmen, erledigen können. Es soll dann beispielsweise möglich sein, eine Pizza zu ordern, ein Taxi herbeizurufen, Lebensmitteleinkäufe zu tätigen oder einen Klempner zu bestellen. Facebook bietet den Unternehmen eine Plattform an, über die sie in Zukunft Chatbots kreieren können. Nutzer können dann darüber die Dienstleistungen buchen, ohne dazu zum Hörer greifen zu müssen. „Ich kenne niemanden, der gerne bei einer Firma anruft, und die Leute wollen nicht für jede Firma eine eigene App installieren“, äußerte Zuckerberg. Auch die Bezahlung soll funktionieren ohne den Messenger zu verlassen. Das demonstrierte Messenger-Chef David Marcus an Hand eines beispielhaften Schuh-Kaufs über den Kurzmitteilungsdienst. Hier fragte der Chatbot zuerst nach der Art des Schuhs, anschließend nach der Preiskategorie und zuletzt wurde eine Auswahl von Modellen angezeigt.
900 Millionen Nutzer bieten attraktives Angebot für Unternehmen
Erst kürzlich überschritt der Facebook Messenger die Marke von 900 Millionen Nutzern. Zusammen mit WhatsApp, wird Unternehmen eine attraktiv Grundlage geboten, um sich auf der neuen Plattform entfalten zu können. Denn das Ziel ist schon länger bekannt: Die Kurzmitteilungsdienste sollen in Zukunft Geld für die Firmen erwirtschaften können.
Außerdem wurde auf der F8 eine 360-Grad-Kamera vorgestellt. Eine gute Ausgangsposition verschaffte man sich durch den zwei Milliarden US-Dollar schweren Kauf der Firma Oculus. Zwei Stunden hochauflösendes Videomaterial können über 17 Objektive aufgezeichnet werden. Die Designspezifikationen und der Stitching-Code werden noch diesen Sommer kostenlos zur Verfügung gestellt.