Microsoft HoloLens: Augmented-Reality-Headset mit Tablet-Hardware
Die Entwicklerversion des Augmented-Reality-Headsets HoloLens von Microsoft wird bereits ausgeliefert. Hinweise darauf, welche Hardware in dem 3.000 US-Dollar kostenden Gerät steckt, liefert die Website Windows Central mit Hilfe der Software AIDA64 Mobile.
Windows 10, Cherry Trail und Holographic Processing Unit
Den ausgelesenen Daten zufolge arbeitet die Vorserienversion wenig überraschend mit einem Derivat von Windows 10. Obwohl der verbaute Prozessor 64-Bit-fähig ist, liegt das Betriebssystem als 32-Bit-Fassung vor. Bei der CPU handelt es sich laut dem Tool um einen Intel Atom x5-Z8100, der vier logische Kerne (Threads) und 1,04 GHz Takt aufweist. Die Bezeichnung passt zu Intels CPU-Familie Cherry Trail, die mit vier Airmont-Kernen im 14-nm-Verfahren gefertigt wird und unter anderem in Tablets zu finden ist. Die Modellnummer x5-Z8100 ist aber in Intels Produktdatenbank nicht hinterlegt. Denkbar ist eine angepasste Version mit gesenkter Taktfrequenz, denn ein x5-Z8300 ist mit 1,44 bis 1,84 GHz bereits deutlich schneller unterwegs.
Der Cherry-Trail-Prozessor besitzt eine integrierte Grafikeinheit, weshalb der Name „Intel“ als GPU-Anbieter nicht überrascht. Zusätzlich ist aber von einer HoloLens Graphics und einer HPU (Holographic Processing Unit) die Rede. Ein spezieller Chip, der die von den zahlreichen Sensoren erfassten Daten verarbeitet, wäre hier denkbar.
Microsoft HoloLens | |
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Betriebssystem | Windows 10.0.11802.1033 (32 Bit) |
CPU | Intel Atom x5-Z8100 1,04 GHz Intel Airmont (14 nm) 4 Threads 64-Bit-fähig |
GPU/HPU | HoloLens Graphics |
GPU Vendor ID | 8086h (Intel) |
Dedizierter Videospeicher | 114 MB |
Geteilter Systemspeicher | 980 MB |
RAM | 2 GB |
Massenspeicher | 64 GB (54,09 GB frei) |
RAM-Limit für Apps | 900 MB |
Akku | 16,5 Wh |
Kamera (Fotos) | 2,4 MP (2.048 × 1.152) |
Kamera (Videos) | 1,1 MP (1.408 × 792) @ 30 FPS |
Quelle: Windows Central, ausgelesen mit AIDA64 Mobile |
2 GB RAM, 64 GB Flash und wenig Megapixel
Für wenig Aufsehen sorgt der Einsatz von 2 GByte Arbeitsspeicher, von dem sich Anwendungen maximal 900 MByte reservieren dürfen. Der sicherlich Flash-basierte Massenspeicher fasst 64 GByte, wovon abzüglich der Daten für das Betriebssystem rund 54 GByte nutzbar bleiben. Wie Daniel Rubino auf Windows Central schreibt, sei der Speicherplatz bisher ausreichend. Nach der Installation diverser Apps stünden noch immer 46 GByte freier Speicher zur Verfügung. Beispielhaft werden die Installationsgrößen einiger HoloLens-Apps von rund 20 bis 900 MByte aufgeführt, Anwendungen wie HoloTour mit 3,1 GByte Speicherbedarf würden dabei die Ausnahme bilden.
Mit 16,5 Wattstunden soll der Akku eine Laufzeit von etwa zwei Stunden ermöglichen. Per integrierter Kamera sollen Fotos und Videos mit 2,4 respektive 1,1 Megapixeln aufgenommen werden, was gegenüber aktuellen Geräten im Mobile-Segment sehr niedrig erscheint.
Nachtrag: Weitere Spezifikationen, inklusive des Gewichts von 579 Gramm waren bereits im Vorfeld bekannt geworden.
Preis der Entwickler-Edition kein Anhaltspunkt für Serienprodukt
Auch wenn zunächst verborgen bleibt, was sich hinter der Holographic Processing Unit verbirgt, erscheint die restliche Hardware weder ungewöhnlich noch besonders kostspielig. Die zunächst kleine Auflage, verbunden mit hohen Herstellungskosten sowie die aufwendige Sensorik dürften daher den Großteil der Kosten verursachen. Als Serienprodukt dürfte der Kaufpreis von derzeit 3.000 US-Dollar weit unterboten werden. Vorbestellungen der HoloLens Development Edition nimmt Microsoft derzeit nur von Entwicklern in den Vereinigten Staaten und Kanada an. Eine weitere Voraussetzung ist die Teilnahme am Windows Insider Program.