Quartalszahlen: Seagate und WD kämpfen mit sinkender HDD-Nachfrage
Die beiden führenden HDD-Hersteller haben mit weiter sinkenden Absatzzahlen zu kämpfen. Während Western Digital noch einen Nettogewinn von 74 Millionen US-Dollar erreichte, musste Seagate einen Verlust von 21 Millionen US-Dollar in die Bücher schreiben.
Seagate erstmals seit fast 7 Jahren mit Verlust
Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2009 hatte Seagate zuletzt ein Minus verbuchen müssen. Für das abgelaufene dritte Fiskalquartal 2016 wurde nun ein Nettoverlust von 21 Millionen US-Dollar vermeldet, während an gleicher Stelle vor einem Jahr noch ein Gewinn von 291 Millionen US-Dollar stand. Der Umsatz sank von rund 3,3 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf knapp 2,6 Milliarden US-Dollar.
Die momentan schwache Nachfrage nach Festplatten sei einer der Gründe für die abermals gesunkenen Verkaufszahlen. Auf längere Sicht erwartet Seagate aber Besserung: Vor allem im Bereich der Enterprise-Lösungen soll die Nachfrage durch den Wechsel auf Cloud-Umgebungen wachsen.
Weniger als 40 Millionen HDDs verkauft
Vor zwei Jahren hatte Seagate im gleichen Zeitraum noch 55,2 Millionen HDDs abgesetzt, im dritten Quartal 2015 ging die Zahl auf 50 Millionen zurück. Mit nur noch 39,2 Millionen HDDs ist jetzt ein neuer Tiefstand der jüngsten Vergangenheit erreicht.
Dadurch, dass die durchschnittliche Speicherkapazität pro Laufwerk auf rund 1,42 TByte anstieg, fiel die ausgelieferte Gesamtkapazität dennoch höher aus als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | Q3 2016 | |
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Stückzahl HDDs (Mio.) | 50,0 | 45,2 | 47,1 | 45,9 | 39,2 |
Gesamtkapazität (Exabyte) | 54,6 | 51,7 | 55,2 | 60,6 | 55,6 |
Durchschnittskapazität (Gigabyte) | 1.092 | 1.144 | 1.172 | 1.320 | 1.417 |
Notebook-HDDs schwächer als Desktop
In den letzten sechs Quartalen hatte Seagate stets mehr Notebook-Festplatten als Desktop-HDDs verkauft. Dies hat sich im jüngsten Quartal geändert: Rund 200.000 mehr Desktop- als Notebook-Festplatten wurden ausgeliefert. Denkbar ist, dass sich dabei allmählich der Trend zu SSDs in Notebooks bemerkbar macht. Die SSD-Technik bietet nicht nur mehr Geschwindigkeit, sondern erlaubt auch kompaktere Formfaktoren (M.2-Module) und eine meist niedrigere Leistungsaufnahme.
Nach wie vor wurde der Großteil des Umsatzes mit HDDs über OEM-Kanäle erwirtschaftet. Das Endkundengeschäft machte nur 15 Prozent der Einnahmen aus.
Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | Q3 2016 | |
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Ausgelieferte HDDs (Mio.) nach Bereichen | |||||
Notebook | 16,8 | 14,6 | 16,4 | 13,6 | 10,6 |
Desktop | 14,3 | 11,9 | 12,4 | 11,7 | 10,8 |
Consumer Electronics | 4,8 | 5,8 | 5,5 | 6,2 | 5,0 |
Branded | 5,1 | 4,7 | 5,2 | 6,3 | 5,2 |
Enterprise | 9,0 | 8,1 | 7,6 | 8,1 | 7,7 |
Umsatz (Prozent) nach Vertriebskanal | |||||
OEM | 70 | 73 | 70 | 69 | 69 |
Distributoren | 18 | 15 | 18 | 16 | 16 |
Endkundenhandel | 12 | 12 | 12 | 15 | 15 |
Western Digital mit niedrigstem Umsatz seit 4 Jahren
Auch Marktführer Western Digital (WD) hat mit der schwachen Nachfrage zu kämpfen. Mit 2,8 Milliarden US-Dollar fiel der Umsatz auf den tiefsten Stand seit dem dritten Fiskalquartal 2012. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 74 Millionen US-Dollar übrig; vor einem Jahr waren es noch 384 Millionen US-Dollar Plus.
Der WD-CEO sprach wie sein Amtskollege von Seagate die hohe Dynamik im Massenspeichermarkt an. Sobald die für das aktuelle Kalenderquartal geplante Übernahme von SanDisk vollzogen sei, werde Western Digital besser aufgestellt sein. Dann wird das Unternehmen auch über eine breite Palette von Flash-Speicherprodukten verfügen.
Auch WD liefert deutlich weniger Festplatten aus
Mit 43,1 Millionen HDDs hat Western Digital zwar noch mehr Festplatten als Seagate ausgeliefert, dennoch bedeutet dies ebenfalls einen Tiefstand der jüngsten Vergangenheit. Vor drei Jahren hatte WD im gleichen Zeitraum noch rund 60 Millionen HDDs verkauft.
Auch wenn die Durchschnittskapazität auf rund 1,44 TByte anstieg, führte der niedrigere Absatz zur einer Verschlechterung der „Exabytes Shipped“.
Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | Q3 2016 | |
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Stückzahl HDDs (Mio.) | 54,5 | 48,5 | 51,7 | 49,7 | 43,1 |
Gesamtkapazität (Exabyte) | 61,3 | 56,2 | 63,5 | 69,1 | 62,2 |
Durchschnittskapazität (Gigabyte) | 1.123 | 1.159 | 1.228 | 1.390 | 1.443 |
Fast 5 Mio. weniger Notebook-HDDs als vor 1 Jahr
Auch bei WD ist der Absatz von Notebook-HDDs stark eingebrochen, aber noch liefert der Hersteller fast drei Millionen mehr Festplatten für Notebooks als für Desktop-PCs aus. Zwei Drittel des in den vergangenen drei Monaten mit HDD-Verkäufen erzielten Umsatzes stammt von OEM-Kunden; das Endkundengeschäft macht lediglich zwölf Prozent am Umsatz aus.
Q3 2015 | Q4 2015 | Q1 2016 | Q2 2016 | Q3 2016 | |
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Ausgelieferte HDDs (Mio.) nach Bereichen | |||||
Notebook | 18,8 | 15,5 | 15,8 | 15,3 | 13,6 |
Desktop | 13,5 | 11,6 | 11,7 | 12,5 | 10,7 |
Consumer Electronics | 8,6 | 9,1 | 11,5 | 8,5 | 7,3 |
Branded | 6,1 | 5,2 | 5,6 | 6,4 | 5,2 |
Enterprise | 7,5 | 7,2 | 7,2 | 7,0 | 6,4 |
Umsatz (Prozent) nach Vertriebskanal | |||||
OEM | 64 | 67 | 67 | 65 | 66 |
Distributoren | 23 | 21 | 21 | 21 | 22 |
Endkundenhandel | 13 | 12 | 12 | 14 | 12 |