Toshiba OCZ RD400: PCIe-NVMe-SSD mit 2,6 GB/s für die erste Liga
Die einst als OCZ RevoDrive 400 angekündigte PCIe-SSD kommt als Toshiba OCZ RD400 auf den Markt. Das M.2-Modul mit Flash und Controller von Toshiba bietet schnelle Transferraten von bis zu 2.600 MB/s lesend und 1.600 MB/s schreibend sowie viele IOPS dank NVMe. Geboten werden bis zu 1.024 GB Nutzspeicher.
Die Toshiba XG3 für Endkunden
Unter dem Aufkleber, der sowohl das Firmenlogo von OCZ als auch vom Mutterkonzern Toshiba trägt, verbirgt sich die gleiche Hardware wie auf der Toshiba XG3, die als OEM-Produkt schon länger in Notebooks zu finden ist. Der Controller trägt die Bezeichnung Toshiba TC58NCP070GSB, beim Speicher soll es sich um Toshibas 15-nm-MLC handeln.
Die Toshiba OCZ RD400 erscheint in vier Kapazitäten mit 128 GByte, 256 GByte, 512 GByte oder 1.024 GByte Speicherplatz. Dabei wird die SSD allein als 80 mm langes M.2-Modul oder im Bündel mit einer PCIe-3.0-x4-Adapterkarte angeboten.
Ab dem 24. Mai 2016 sollen die SSDs in Europa verfügbar sein. Die Preisempfehlungen lauten wie folgt, die mit einem „A“ markierte Variante mit PCIe-Adapter kostet 20 bis 25 Euro mehr. Erfahrungsgemäß werden die Preisempfehlungen im Handel bei breiter Verfügbarkeit unterboten.
- RVD400-M22280-128G = € 119
- RVD400-M22280-128G-A = € 139
- RVD400-M22280-256G = € 179
- RVD400-M22280-256G-A = € 204
- RVD400-M22280-512G = € 333
- RVD400-M22280-512G-A = € 355
- RVD400-M22280-1T = € 769
- RVD400-M22280-1T-A = € 794
Konkurrenz für Intel SSD 750, Samsung 950 Pro und Zotac Sonix
Der Hersteller verspricht sequenzielle Datentransferraten von bis zu 2.600 MB/s beim Lesen und 1.600 MB/s beim Schreiben. Damit wird klar die PCIe-Oberklasse für Endkunden anvisiert. Die RD400 tritt somit in Konkurrenz zur Intel SSD 750, Samsung 950 Pro und Zotac Sonix. Bei den für wahlfreie 4K-Zugriffe genannten IOPS-Werten bieten hingegen Intel und Samsung beim Lesen deutlich mehr. Beim Schreiben verspricht OCZ mit bis zu 140.000 IOPS aber höhere Werte als bei der 950 Pro.
Viele Total Bytes Written und Stromsparmodus
Als Anhaltspunkt für die Haltbarkeit nennen Hersteller die Total Bytes Written (TBW) als mögliches Schreibvolumen. OCZ bezieht sich bei den Werten auf den JEDEC-Standard JESD218A für Client-SSDs. Die RD400 ist je nach Modell mit 74 TByte bis 592 TByte TBW spezifiziert.
Die Leistungsaufnahme beziffert OCZ auf 6 bis 6,4 Watt im aktiven Betrieb. Ohne Zugriffe greift der PCIe-Stromsparmodus L1.2 und die M.2-Module sollen dann nur noch 6 Milliwatt benötigen. Die Leistungsaufnahme der OCZ RD400 bewegt sich damit in etwa auf dem Niveau der Samsung 950 Pro und der Zotac Sonix; die Intel SSD 750 benötigt mit 4 bis 22 Watt laut Hersteller weitaus mehr Energie.
Eigener NVMe-Treiber und erweiterte Garantie
In einigen Benchmarks liefern NVMe-SSDs im Zusammenspiel mit den Standard-NVMe-Treibern von Microsoft eine miserable Schreibleistung, da das Caching nicht richtig funktioniert. Aus diesem Grund hatte Samsung für die 950 Pro einen eigenen NVMe-Treiber herausgebracht, der das Problem umgeht. Intel hatte von vornherein auf die eigenen NVMe-Treiber verwiesen. Auch Toshiba und OCZ gehen mit einem eigenen NVMe-Treiber für die RD400-Serie auf Nummer sicher und versprechen dadurch eine höhere Leistung. Bei der Zotac Sonix blieb mangels Custom-Treiber nur die manuelle Anpassung der Schreibcacherichtlinien unter Windows als Workaround.
Seit knapp zwei Jahren bietet OCZ für diverse Produkte eine erweiterte Garantie inklusive Vorabaustausch an. Einst unter dem Namen Shield Plus eingeführt, besteht das vorbildliche Garantieprogramm weiterhin: Jetzt lautet der Name Advanced Warranty Program. Die erweiterte Garantie gilt für die RD400 über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Aus OCZ wird Toshiba OCZ
Der Dokumentation von Toshiba ist zu entnehmen, dass die RD400 das erste Produkt unter dem neuen Markennamen Toshiba OCZ darstellt. Verpackung und Aufkleber ziert nicht mehr nur das OCZ-Logo sondern auch der Toshiba-Schriftzug. Diese Neuausrichtung kommt nicht überraschend: Bereits im Vorfeld war die OCZ-Website umfassend überarbeitet worden. Zahlreiche OCZ-Produkte wurden mit dem Legacy-Status in den „Ruhestand“ geschickt. Geblieben sind nur die Client-Modelle Trion 150 (jetzt TR150) und Vector 180 (jetzt VT180) mit neuem Label. Jetzt gesellt sich mit der Toshiba-OCZ RD400 die dritte Modellreihe im ausgedünnten Portfolio hinzu.
Toshiba OCZ RD400 im Test auf ComputerBase
Das sehr kurzfristig versendete Testmuster der RD400 erreichte die Redaktion zu spät, um heute einen gewohnt ausführlichen Test präsentieren zu können. Der Test mit Vergleichswerten der Intel SSD 750, der Samsung 950 Pro und der Zotac Sonix wird schnellstmöglich nachgeliefert. Der Hersteller stellte mit dem 512-GByte-Modell die insgesamt schnellste Variante zur Verfügung. Als kleiner Vorgeschmack dient ein Resultat mit dem CrystalDiskMark, das zeigt, dass die versprochenen Transferraten durchaus erreicht werden können.
Toshiba OCZ RD400 | Samsung SSD 950 Pro | Zotac Sonix PCIe SSD (480 GB) | |
---|---|---|---|
Controller: | Toshiba TC58NCP070GSB, 8 NAND-Channel | Samsung UBX (S4LN058A01), 8 NAND-Channel | Phison PS5007-E7, 8 NAND-Channel |
DRAM-Cache: | ? Variante 512 MB LPDDR3-1600 |
512 MB LPDDR3 | 512 MB DDR3 |
Speicherkapazität: | 128 / 256 / 512 / 1.024 GB | 256 / 512 GB | 480 GB |
Speicherchips: | Toshiba 15 nm Toggle DDR 2.0 MLC NAND, 128 Gbit | Samsung ? Toggle DDR 2.0 MLC (3D, 32 Lagen) NAND, 128 Gbit | Toshiba 15 nm Toggle DDR 2.0 MLC NAND, ? |
Formfaktor: | M.2 (80 mm) | PCIe-Steckkarte (HH/HL) | |
Interface: | PCIe 3.0 x4 | ||
seq. Lesen: | 2.200 MB/s Variante 2.600 MB/s |
2.200 MB/s Variante 2.500 MB/s |
2.600 MB/s |
seq. Schreiben: | 620 MB/s Variante 1.150 MB/s Variante 1.600 MB/s Variante 1.550 MB/s |
900 MB/s Variante 1.500 MB/s |
1.300 MB/s |
4K Random Read: | 170.000 IOPS Variante 210.000 IOPS Variante 190.000 IOPS |
270.000 IOPS Variante 300.000 IOPS |
? |
4K Random Write: | 110.000 IOPS Variante 140.000 IOPS Variante 120.000 IOPS Variante 130.000 IOPS |
85.000 IOPS Variante 110.000 IOPS |
? |
Leistungsaufnahme Aktivität (typ.): | 6,0 W Variante 6,4 W |
5,1 W Variante 5,7 W |
? |
Leistungsaufnahme Aktivität (max.): | k. A. | 6,4 W Variante 7,0 W |
7,3 W |
Leistungsaufnahme Leerlauf: | k. A. | 70 mW | 500 mW |
Leistungsaufnahme DevSleep: | kein DevSleep | ||
Leistungsaufnahme L1.2: | 6 mW | 3 mW | ? |
Funktionen: | NVMe, NCQ, TRIM, SMART, Garbage Collection | ||
Verschlüsselung: | keine | AES 256 | – |
Total Bytes Written (TBW): | 74 Terabyte Variante 148 Terabyte Variante 296 Terabyte Variante 592 Terabyte |
200 Terabyte Variante 400 Terabyte |
698 Terabyte |
Garantie: | 5 Jahre | 3 Jahre | |
Preis: | 119,99 € / 159,99 € / 279,99 € / 769,99 € | 219,90 € / 379,90 € | – |
Preis je GB: | € 0,94 / € 0,62 / € 0,55 / € 0,75 | € 0,86 / € 0,74 | – |