Breitbandausbau: M-net will FTTB-Glasfaser mit G.Fast kombinieren
Der Münchner Telekommunikationsanbieter M-net will erstmals die G.Fast-Technologie in Deutschland einsetzen. Kombiniert mit einem Glasfaseranschluss bis ins Gebäude (FTTB) sollen die Kunden auf diese Weise Geschwindigkeiten von bis zu 800 Mbit/s (Summenbandbreite Up- und Downstream) erhalten.
Binnen der kommenden fünf Jahren will M-net in München im Rahmen einer zweiten Ausbaurunde rund 35.000 Gebäude erschließen. Wenn die Ausbaupläne beendet sind, würde nach Angaben des Netzbetreibers für knapp 70 Prozent aller Münchner Haushalte ein direkter Glasfaseranschluss bereitstehen. Bei dem Projekt kooperiert M-net mit Huawei, der Konzern stellt die G.Fast-Technologie.
G.Fast als Turbo für die hausinterne Verkabelung
Glasfaseranschlüsse versprechen zwar Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich. Doch bis dato wurde das Potential ausgebremst, weil innerhalb der Gebäude in der Regel nur die herkömmlichen Kupferkabel verlegt sind. Im Vergleich zur klassischen xDSL-Technologie bietet G.Fast nun aber die Möglichkeit, dass – zumindest bei einer kurzen Reichweite – eine Geschwindigkeit von bis zu 1 Gbit/s erreicht wird. Damit ist die Technologie besonders für FTTB-Anschlüsse ausgelegt, bei denen die Glasfaser in den Keller eines Gebäudes reicht, nicht aber in die einzelnen Wohneinheiten.
Der Vorteil bei der Kombination von Glasfaseranschlüssen und G.Fast ist also die Kostenersparnis. Um welche Dimensionen es dabei geht, lässt sich anhand der Breitbandstudie des TÜV Rheinland aus dem Jahr 2013 ablesen. Demnach würde ein vollwertiger FTTH-Ausbau, bei dem die Glasfasern bis in die einzelnen Wohneinheiten verlegt werden, deutschlandweit rund 90 Milliarden Euro kosten. Kann die hausinterne Verkabelung und die Gebäudezuführung weiter genutzt werden, sinkt die Summe hingegen auf knapp 70 Milliarden Euro.
Neben M-net verkündet nun auch der Kölner Telekommunikationsanbieter Netcologne, dass der G.Fast-Ausbau bald starten solle. „Wir werden mehr als 250.000 Haushalte in Köln im nächsten Jahr mit G.Fast versorgen“, erklärte der Bereichsleiter Horst Schmitz gegenüber Golem. Privatkunden könnten dann eine Bandbreite von bis zu 1 Gbit/s erwarten.
Schmitz nennt zudem noch eine Besonderheit an G.Fast: Der Up- und Downstream ist frei skalierbar. Bei einer Bandbreite von 1 Gbit/s ist es also etwa möglich, dass 600 Mbit/s für den Downstream und 400 Mbit/s für den Upstream reserviert werden.